Sonntag, 12. Dezember 2021

The forgiven



Rückblick: Südafrika im Jahre 1955, ein weißer Junge hat Kontakt zur schwarzen Bevölkerung, schleicht sich dafür aus sein Haus. Sein Vater bemerkt dies und regelt es auf seine Weise – mit einer Waffe, gegen Schwarze.

 

Südafrika im Jahre 1993: Weiße Soldaten gehen gegen die schwarze Bevölkerung vor, durchsuchen alle, schlagen viele Menschen nieder..

 

Südafrika 1996: Das Ende der Apartheit. Der anglikanische Erzbischof  Desmond Tutu wird als Vorsitzender der Kommission für Wahrheit und Versöhnung eingesetzt, um Fälle zu untersuchen, die während des Apartheitregimes  fielen.  Zunächst sieht man, dass er die schwarze Bevölkerung besucht. Hier wird ihm von vermissten Personen erzählt. Ein Beispiel, welches für viele steht: Menschen verschwinden einfach.

Die Aufarbeitung ist gar nicht einfach, was immer und immer wieder gezeigt wird.
Im Gefängnis gibt es Gespräche, die es wirklich mit verschiedenen Personen so gegeben hat, hier aber mit einem fiktiven Mörder namens Piet Blomfeld gemacht werden. Um was für eine Person es sich bei diesem Blomfeld handelt, wird später gesagt. Außerdem wird es ziemlich deutlich gezeigt.

Tutu macht sich also auf ins Gefängnis, trifft öfters auf Blomfeld. Von Anfang an benimmt sich Blomfeld beleidigend gegenüber den Erzbischof, während dieser gegenüber dem Mörder respektvoll ist. Tutu spricht hier viel von Vergebung und Versöhnung.

 

Was im Gefängnis passiert wird immer und immer wieder gezeigt. Es herrscht viel Gewalt.

Viele Polizisten dort  gehörten zuvor zur SSA, der Sicherheitspolizei. Wie diese vorging wird von einem ehemaligen SSA-Mitarbeiter erklärt. Heftig, was man da hören kann. Und es ist daher auch kein Wunder, dass diese Polizisten im Gefängnis bei Gewalttaten nicht einschreiten. Vor allen nicht, wenn es um Gewalt bei/mit Schwarzen geht. Doch auch diese halten zusammen, bilden Gruppen

 

Wer soll aber nun begnadigt werden, und wir nicht? Darüber bestimmen jetzt vor allem Schwarze. So ist der Satz zu hören: „Begnadigen wir einen Schwarzen, heißt es: Wir wären parteiisch. Begnadigen wir einen Weißen, heißt es gleich, wir wären Burenknechte.“ – Also ein Zwickmühle, in der man mit Bedacht vorgehen muss.

Später wird Tutu, der Zeugen befragt vorgeworfen: „Dieser Mischmasch ist an Affront gegen den großen Teil des weißen Südafrikas…“

 

Zwischendurch ist immer wieder zu sehen, was die Vergangenheit an Verbrechen vorgebracht hat, auch dass es Weise gibt, die alles tun wollen, um dies weiterhin zu verschleiern. Tutu überlegt  hier einmal laut: „So viele Geheimnisse, es ist wie ein Geschwür.“

 

Präsident de Klerk ist bei einer Ansprache zu hören, in der er zugibt, dass die Apartheit falsch war. – Lohnt sich hinzuhören.

 

Bei so viel  Hass der noch da ist, kann es da überhaupt Versöhnung geben? Sind die Verbrecher, die daran Schuld sind, zur Versöhnung bereit?

 

Ein Film, der einen Teil dieser Aufarbeitung der Geschichte zeigt und zwar ziemlich heftig. Ein Film, der auch hier in Deutschland  zum Überlegen anregen kann, auch gegenüber der Fremdenfeindlichkeit. Gibt es da Parallelen?

Kann gut in Gruppen von jungen Erwachsenen gezeigt werden, Teile auch im Religions- oder Ethikunterricht.

 

 

Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren, doch ich persönlich würde es erst ab 16 empfehlen

 

Für 15,-- Euro kann man die DVD hier und die Blu-ray hier erhalten.


Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit im Gerth Medien

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