Sonntag, 26. August 2018

Augustinus - Teil 1


Pietro Gagliardi: Augustinus wird von Ambrosius im Beisein seiner Mutter Monika getauft, um 1850, in der Kirche Sant'Agostino in Rom
Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon

Augustinus von Hippo- ein Heiliger, der erst mal bekehrt werden musste. In einem zweiteiligen Film wird über sein Leben berichtet.
Als Rahmenhandlung wird der alte Bischof Augustinus in Hippo gezeigt. Er soll seine Schriften nach Rom bringen und hält Rückschau.

Augustinus liest aus seinen Bekenntnissen.
Alles hat er seiner Mutter Monika zu verdanken und daher fängt es bei seiner Geburt in Thagaste ein. Eine schwierige Geburt, daher betet seine Mutter in dieser Darstellung währenddessen ein Vater Unser.
15 Jahre später geht es weiter. Augustinus ist ein Jugendlicher. Er hört Macrobius reden und ist von diesem begeistert. Er möchte genauso werden. Man könnte sagen, Macrobius war sein Idol. Was Augustinus fasziniert, ist, dass immer wieder gesagt wird: „Das ist eine Tatsache – und keine leeren Worte.“
Augustinus darf dann, seinem Wunsch entsprechend, nach Karthago, um bei Macrobius zu studieren. „Möge Gott dich begleiten mein Sohn“ sagt seine Mutter noch zu ihm. Doch wie so viele Jugendliche kann Augustinus mit Gott gar nichts anfangen: „Gott? Alles was ich brauche, bin ich selbst“, lautet seine Antwort.
In Karthago angekommen, lernt Augustinus ein ganz anderes Leben kennen. Zunächst muss erlernen, sich durchzusetzen. Und er lernt ein sehr ausschweifendes Leben kennen, dem er selbst nicht abgeneigt ist.
Macrobius hat Augustinus schließlich zu einem großen Redner gemacht. Und Augustinus darf als Anwalt sprechen. Für ihn ist nur eines wichtig: Zu überzeugen! Ob der Klient schuldig ist oder nicht, dass interessiert ihn nicht. Hauptsache, er schafft es ihn freizusprechen. Es wird ein Fall gezeigt, bei dem Angeklagten vorgeworfen wird, seine Frau ermordet zu haben. – Unter Augustinus wird er freigesprochen. – Der Mann war jedoch schuldig.

Augustinus sucht danach immer mehr und mehr nach der Wahrheit.
Mit seiner Lebensgefährtin kehrt Augustinus zurück nach Thagaste, weil sein Vater im Sterben liegt. Er war damals noch wesentlich jünger, als es im Film den Anschein hat.
Augustinus bekommt mit, weil sein Vater sich kurz vor seinem Tode noch taufen lässt. Für ihn ist klar, dass  hier nur irgendwelche „Zauberformeln“ verwendet wurden.
Da Augustinus auf der Suche nach Wahrheit ist, wird ihm von Mani erzählt  . So wendet sich Augustinus dem  Manichäismus zu.
Augustinus will auch seine Mutter vom  Manichäismus überzeugen, doch sie bleibt standhaft. So wird er zornig. „Eure Priester lassen euch glauben, dass ihr Gott braucht! Aber wo ist Gott? Ihr könnt ihn weder sehen noch hören…. Um mit ihm zu reden benötigt ihr Hilfe. Aber von wem? Von ihnen, den Priestern, die eure Seele fest in den Händen halten.“  Weiterhin nennt Augustinus die Inhalte der Bibel schlechtgeschriebene Fabeln. Er will daran nicht glauben. Und um es nochmals deutlich zu machen: Augustinus war ungefähr 18 Jahre, als er sich den Manichäern anschloss. Und als sein Sohn geboren wurde, war er 18 Jahre alt.
Schließlich bekommt Augustinus das Angebot, in Mailand Hofredner zu werden. Vor allem auch deswegen, weil dort Bischof Ambrosius viele Anhänger hat. Das Augustinus als guter Redner und Christenhasser bekannt ist, soll er  Ambrosius einiges entgegensetzen. Doch zunächst war er für ein Jahr in Rom – übrigens mit seiner Lebensgefährtin, also anders, als im Film dargestellt.
In Mailand soll Augustinus als erstes eine Rede für den Kaiser und gegen Bischof Ambrosius halten, denn dieser findet mehr Gehör als der Kaiser.
 Etwas später lernen sich Ambrosius und Augustinus kennen. Ambrosius merkt gleich, dass verschiedene  zum Teil christliche Strömungen im Raum sind.  „Da fragt man sich, bei wem die Wahrheit liegt“,  so Ambrosius  „Oder ob der Mensch sie je finden kann“, wendet Augustinus ein. Hier bekommt er sofort eine Antwort von Ambrosius.
Hier endet der erste Teil mit der Rahmenhandlung.




Sonntag, 12. August 2018

Ein komischer Heiliger

Quelle: Fotolia

Etwas länger habe ich mir überlegt, ob ich diesen  Film vorstellen soll, denn niveauvoll ist dieser überhaupt  nicht.  Aber er ist immerhin lustig. Und: So könnte man es heute nicht mehr drehen, denn einiges, was hier gezeigt wird, ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Doch 1979 war eben einiges noch anders.

Nun zum Inhalt:
Am Münchner Hauptbahnhof steigt ein junger naiver Mann, der Landwirt ist, aus dem Zug aus. Unter dem Arm eine Bibel. Er hat eine „innere Umstellung“ gemacht, sich dadurch bekehrt und möchte jetzt „seelsorgen“. So kommt er zunächst zur Bahnhofsmission, stellt sich als Wolfgang Fierek vor. Als er abgelehnt wird, weil er keine Ausbildung hat, kommt die Antwort von Fierek: „Schauen Sie, unser Herr hatte auch keine Ausbildung.“ Weiter geht zum Schalter. Die Angestellten (Bahnpolizei) fragen erst mal nach, ob gegen diesen Herrn „Viereck“ etwas vorliegt. Da Fierek aber unbedingt helfen will, wird er weiter gesendet. Um es milde auszudrücken: In das Amüsierviertel.
Fierek landet zunächst bei einer Piep-Show. Dort hält er sich die Augen zu. In einem Amüsement lässt er die Musik ausstellen, weil er solche Musik nicht anhört. Und er trinkt keinen Alkohol. In einem weiteren ähnlichen Lokal grüßt er mit „Der Herr sei mit euch.“ Dort will er eines der Lieder singen, hinter denen er stehen kann. Es ist ein christliches Lied.  Fierek wird rausgeworfen.
Fierek hat auf die Bardame  Fräulein Baby einen positiven Eindruck hinterlassen, so dass sie sich ihm anschließen will. Doch dies hat zunächst für beide Folgen. Im Laufe des Filmes ist jedenfalls zu merken, dass Fräulein Baby aus dem Milieu, in dem sie arbeitet, raus will.

Nächste Szene: Krankenhaus
Baby spricht mit ihrem Anwalt. Sie will aus der Prostitution raus, weiß aber nicht wie. Zugleich entdeckt sie Fierek im Krankenhaus, der von einigen für verrückt erklärt wird. Unter anderem deshalb, weil er erzählt, dass jemand, der im Krankenhaus ist, einen Mord begehen will. – Es handelt sich dabei um Fräulein Baby. Als bekennender Christ will Fierek dies natürlich verhindern. – Doch hier merkt man auch, dass er die Bibel nicht so richtig kennt, denn er sagt zu Fräulein Baby: „… aber eines weiß ich ganz genau: Das ist das 1. Gebot: Du sollst nicht töten!“
Fräulein Baby macht sich auf, um ihr Anliegen in die Tat umzusetzen. Zwischendurch  fällt dabei das Wort Ostzone. Für die jüngeren: Es handelt sich um die damalige DDR.
Da Fräulein Baby keinen Revolver bekommt, bedient sie sich anderer Mittel, um den Zuhälter loszuwerden. – Fierek erfährt später, dass es sich um Hexerei handelt und sieht, wie Fräulein Baby Tarock spielt. – Etwas, was sich mit dem Christentum nicht vereinbaren lässt.
Als Fräulein Baby sich die Karten ansieht, nutzt Fierek die Gelegenheit, um zu gehen. Kaum in der Stadt, missioniert er wieder.  Gar nicht so schlecht, was er dabei zum Thema Liebe sagt: „Viele von Ihnen kennen gar nicht mehr das richtige Wort Liebe. Sie meinen Liebe ist ein Pelzmantel, oder Liebe ist ein Fernseher. Aber bist du wirklich zufrieden?“
Fräulein Baby will Fierek unterstützen. Sie hat gelernt, dass Geld immer ein guter Türöffner ist.  So gibt sie viel Geld aus, damit noch mehr Geld für gute Zwecke eingenommen wird. Doch es klappt nicht so, wie sich die beiden das vorstellen, Fierek landet sogar im Gefängnis, denn Fräulein Baby verwendet zum Teil nicht ganz legale Mittel.
Für Fierek ist klar, dass er wieder nach Hause fährt, er hat nichts erreicht. Und was wird nun aus Fräulein Baby?

Was im Film gut zu erkennen ist: Fierek spielt einen Christ ohne Wenn und Aber. Einen entschiedenen Christen, wie es diese heute immer mehr und mehr gibt. 


Der Film beinhaltet einige Szenen, die nichts für schwache Nerven sind.
Und: Leider sind ein paar Minuten rausgeschnitten worden. Eigentlich ist dieser Film länger. Es ist auch zu merken, dass da gefuscht wurde.



Sonntag, 5. August 2018

Ignatius von Loyola


Kämpfer – Sünder – Heiliger
So lautet der Untertitel zu dem Film. Dies sagt also schon einiges über Ignatius/Inigo aus.
Die Grundlage dieses Filmes ist die Selbstbiographie von Ignatius, „Der Bericht des Pilgers“, welche die Jahre 1521 bis 1538 umfasst.

Es beginnt mit einem Rückblick, mit der Kindheit von Ignatius.
Die Mutter von Ignatius ist vor kurzem gestorben, sein Vater scheint ihn dafür verantwortlich zu machen. Außerdem ist einer der Brüder bei einem Kampf ums Leben gekommen. – Für den Vater ein herber Verlust, aber von Ignatius will er nichts wissen.
Rückblicke auf die Kindheit werden öfters gezeigt.
Neuer Abschnitt: Ignatius ist erwachsen, hat Frauengeschichten. Gleichzeitig herrscht Krieg: Frankreich steht vor den Toren, befindet sich mit Spanien im Krieg.
Ignatius ist ein stolzer Soldat, der im Kampf sterben möchte.  Doch es kommt anders. Dennoch: Sein ganzes Leben ist von diesem Soldatenleben geprägt.
Welche Beziehung Ignatius zu Gott hat, lässt sich sehen, als ein Dominikaner, Pater Sanchez,  in vor der Schlacht fragt, ob er beichten möchte. Ignatius lehnt ab mit den Worten: „Wenn das hier endet, ist der Krieg vorbei, Pater.“
Ein großer Stein zerfetzt ein Bein von Ignatius, somit ist sein Soldatenleben zu Ende. Während er auf dem Krankenlager ist, möchte Ignatius lesen. – Die einzige Literatur, die zu finden ist, ist fromme Literatur. Sehr eindrücklich ist zu sehen, wie es ihm damit geht, denn er hält gar nichts davon.
Ignatius sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Hier ist eine Äußerung zu hören, die in die heutige Zeit passt, von manch einem auch so gesagt werden könnte: „Ich frage mich, wieso wurde ich in so langweiligen Zeiten geboren. Alles ist schon getan. Es gibt keine Rätsel mehr zu lösen, keine Drachen zu bekämpfen oder Mädchen zu retten.“ Zur Antwort bekommt er: „Die Welt verändert sich, Inigo. Vielleicht ist es Zeit für einen neuen Traum.“ Ohne es  zu ahnen, verwirklicht er den Traum, das Neue, was Gott ihm zugedacht hat.
Aus Langeweile liest Ignatius schließlich die Bücher, die er bekommen hat, begibt sich in die Welt der Heiligen, fühlt sich angesprochen. „Könntest du es nicht auch tun?“ lautet eine Frage.
Ignatius ändert sich, will seine Berufung leben, doch die Familie will ihn daran hindern. Vielleicht ein kleiner Trost für all diejenigen, denen es in der heutigen Zeit genauso geht, die sich von der Familie in ihrer Berufung nicht verstanden fühlen.
In dieser Zeit fängt er an, die geistlichen Übungen auch mit anderen Menschen auszuprobieren. Er fragt eine Frau, sich Jesus auf dem Stuhl vor ihr vorzustellen. – Ich selbst habe an dieser Stelle auch mitgemacht und rate es jedem.
Auf seiner Pilgerreise weiht Inigo sein Leben der Heiligen Jungfrau Maria. – Wie er zuvor als Ritter in der Welt alles geben wollte, will er dies nun als Ritter für die Muttergottes sein.
Auf seinen Weg als Pilger, auf den Weg nach Jerusalem erlebt Ignatius so einiges, hat auch mystische Erlebnisse. Es zeigt auch, was er selbst alles durchmachen musste, bis er  - und seine Gemeinschaft – anerkannt wurden.
Es lohnt sich, die Verteidigungsrede von Pater Sanchez für Ignatius zu hören. – Parallelen zu heute: „Die Kirche war schon immer kaputt! Aber unsere Kirche lebt. – Und um am Leben zu bleiben, müssen wir Menschen wie ihm zuhören, Menschen, die bereit sind, an die Frontlinie zu gehen und die Kirche an ihre eigene Angst zu führen.“

Wer den Film ansieht, wird sich in verschiedenen Bereichen finden können.
Deutlich ist zu merken: Es ist nie zu spät, seiner Berufung zu folgen.

Es lohnt sich, das Making Of  anzusehen. Der Film wurde von Jesuiten für die heutige Generation gemacht, die Youtube und Facebook erinnern, vieles ist eben von der heutigen Zeit mit eingeflossen.

Freigegeben ist dieser Film ab 12 Jahren. 
Für 15,--€ ist die DVD hier zu erhalten

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien

Wer noch mehr über Ignatius erfahren möchte, kann hier nachlesen