Sonntag, 23. April 2023

Claret - ein Mann Gottes


Madrid in den 1930iger Jahren. Professor Azorin  (eigentlich Jòse Ruiz) bekommt anonym einen Brief zugesendet. Dazu eine negative Kritik, weil er wohl Antonius Claret falsch eingeschätzt hat.  Mit einem Freud spricht er über Claret.   Beide wissen, dass er am Königshof von Isabell II. war. Sie überlegen laut, ob Antonius Claret eine Beziehung mir der Königin hatte, er hätte sie manipuliert.

Doch was wissen die beiden wirklich über ihn? So befasst er sich Azorin  nochmals mit diesem Priester. Die Kindheit von Antonius wird kurz gezeigt. Sprecher dazu ist der Professor.

Dann geht es weiter, als Antonius schon erwachsen ist. Er arbeitet als Weber,  probiert hier verschiedene Muster für neue Stoffe aus. Schon bald hat er die Möglichkeit, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Als ein Mitarbeiter der Firma einen Betrug begeht, überlegt Antonius, was wirklich sein Weg ist. „Was verlangst du von mir? Was soll ich denn tun?“, fragt er Gott.

Antonius zieht bei den Eltern aus und wird Seminarist und schließlich Priester. Doch auch hier ist sein Weg noch nicht zu Ende. Er fragt sich weiterhin, was Gott will, wird Missionar und ist dann wieder in Spanien, wo es eine „antiklerikale Atmosphäre“ gab. Die Menschen haben fast keinen Glauben und ihm als Priester wird großes Misstrauen entgegengebracht.  Trotzdem hilft er, wo er kann, packt mit an. Gleichzeitig verteilt Claret kleine Schriften, die er selbst verfasst hat, um so die Leute zum Glauben zu bringen.

Wegen des Krieges flieht er auf die kanarischen Inseln und gründet dort eine Gemeinschaft von Priestern. Hier sagt er einiges, was total aktuell ist. Wie es einem Priester geht, wie er angegriffen wird: „Wir werden auf Schwierigkeiten, Entmutigung und Selbstbewusstseinsverlust stoßen. Manche werden euch einfach für das hassen, was ihr seid. Dennoch müsst ihr ihnen beistehen…“. Sieht es heute nicht ähnlich aus? Es lohnt sich, die weitere Ansprache an die Mitbrüder gut anzuhören, evtl. auch durch zu meditieren.

Claret hat auch Feinde, die ihn weghaben wollen, anklagen. Er wird so einfach zum Bischof von Kuba ernannt.  So ist er nicht mehr in Spanien. Auch in Kuba reformierte er die Pastoral. Er behandelte Arme und Reiche gleich.  Bespiele davon sind im Film zu sehen. Den Reichen passt das Verhalten von Claret nicht. Was mit Sklaven passiert, die sich nicht daran halten ist zu sehen. Auch was mit denen passiert, die sich freikaufen und Claret folgen. Mutig ist er auch, wenn es um Eheschließungen verschiedener Hautfarben geht. So bringt er sich und seine Mitbrüder in Gefahr. Antonius wäre es am liebsten, die Sklavenarbeit würde abgeschafft. Er sieht sich hier in der Nachfolge Christi, ansonsten hält er sich aus der Politik raus. Trotzdem scheint er für viele zu gefährlich zu sein und so wollen die Reichen handeln…. Wie ist im Film zu sehen.

Auch in Spanien spricht sich das Wirken von Claret rum. Er wird als „Quälgeist“ angesehen, da er gegen die Sklaverei ist. So ist für die Reichen klar, dass etwas geschehen muss: „Wenn er das Leben der Schwarzen so liebt, können wir vielleicht seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen, indem wir diesen freiheitsliebenden Erzbischof  selbst versklaven.“ Claret wird an den spanischen Hof berufen, ist dort für die Königin Isabella II und deren Kinder zuständig. In Spanien will sich Antonius auch nicht in die Politik einmischen. „Der Altar ist schon jetzt zu nah  am Thron“, so seine Worte zur Königin.

Bald gibt es Gerüchte, da Claret ziemlich oft bei der Königin sein soll.

Claret merkt dass er sozusagen Gefangener ist. Er fragt Gott: „Wenn du mich in die Welt gesandt hast, um dein Wort zu verkünden, warum bin ich dann hier gefangen?“ Er wünscht nichts sehnlicher, als von seinen Aufgaben erlöst zu werden.
Egal, was Antonius macht, er wird immer angegriffen.

Erst als die Könignin fliehen muss, ist Claret sozusagen frei.

 

Nebenbei erhält man in diesem Film einen kleinen Blick in die Geschichte der Skalverei auf Kuba zumindest zu Lebzeiten von Antonius Claret. Auch wird gezeigt, dass eben auch Geistliche Vorurteile gegenüber Sklaven haben. Aber auch, was mit freigekauften Sklaven passiert ist zu sehen. Kein schöner Anblick.

Ebenso bekommt man Einblick in den Bürgerkrieg mit all seinen Toten

 

Interessant ist auch, wie ähnlich die Zeiten von Claret und dem Professor sind. Beim Sehen ist es zu erkennen.

 

 

Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren.  Jünger sollte auf alle Fälle keiner sein, der den Film sieht, evtl. sogar etwas älter.

 

Für 15, --€ ist die DVD hier zu erhalten Diese kann man auch in Originalsprache Spanisch ansehen.

 

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien entstanden


 

Sonntag, 16. April 2023

Church People



Da wir noch Osterzeit haben, stelle ich einen Film vor, der zu dieser Zeit passt, auch wenn es hier um die Vorbereitung auf Karfreitag geht:

 

Jugendliche, die zu einer Veranstaltung gehen.

 Im Gebäude werden Bücher verkauft, es geht zu wie in einer Disco.  Am Mischpult sitzt ein Mann, der nun die Hauptperson begrüßt: „Sein offizieller Titel lautet: Jugendpastor der Saint Hills Nachbarschaftskirche.“ Es handelt sich um Guy, der sozusagen auf Tournee ist. Ihm wird ein Wasserball zum Signieren gegeben. –  Die Kirche (Jonathan) ist überzeugt: Daraus könnte ein Geschäftsmodell entstehen. Es wird auch sofort umgesetzt.

Noch während  der Tour ist für Guy wesentlich: „Ich hoffe, sie haben das Evangelium im Herzen.“  Jonathan ist noch etwas anderes wichtig: „Das Wasserballding, das machen wir einfach weiter. Von nun an bist du nämlich der ‚Wasserballguy‘.“ Das ist Guy noch so angenehm. Doch notgedrungen macht er mit, macht sich zur Marke. Ob dies wohl gut geht? Ein Blick auf die nächste Veranstaltung zeigt es.  Johnathan findet es gut, dass die Jugend interessiert ist. Die Antwort von Guy: „Ehrlich, interessiert ist ein christlicher Ausdruck für Irrsinn.“

Guy möchte das Ganze nicht mehr  mitmachen, er will aus diesem Spektakel raus.  Pastor Skip sieht dies etwas anders. Dies wird ziemlich deutlich gezeigt. Mehr noch, Skip ist klar: „Ich brauche etwas Mächtiges, für Karfreitag und Ostern.“ Schon so viel ist gemacht worden, wie kann dies noch überboten werden?  „Und wenn du diesmal kürzer trist?“, ist die Antwort von Guy. Doch da möchte  Skip nicht mitmache. Er will alles bisher Dagewesene überbieten, weil mehr Leute kommen und so mehr Leute das Evangelium hören. Hier wieder eine Gegenfrage von Guy: „Ob diese Rechnung aufgeht?“

Skip und Guy haben bei ihren Gottesdiensten grundsätzlich verschiedene Ansätze, wie zu sehen ist: Skip legt Wert auf Action, Guy auf die Bibel. – Daher will Guy irgendwann bei dieser Kirche nicht mehr mitmachen. Das lässt Skip aber nicht zu.

 

Dann hat Skip eine Idee: Karfreitag findet eine Kreuzigung statt! So wie in Mexiko oder auf den Philippen –Keine Passionsspiele sondern eine echte Kreuzigung. Gleichzeitig soll Konfetti in den Altarraum geschossen werden. Guy ist dagegen für ihn ist das Verspottung des Evangeliums. Und dann erfährt er, dass er derjenige ist, der sich kreuzigen lassen soll! Guy ist dagegen, will nicht. Und zum wiederholten Male sagt er: „Das Evangelium sollte reichen!“

Nachdem mehrere Personen  sich weigern, sich kreuzigen zu lassen, findet sich Blaise,  ein neubekehrter Jugendlicher, der sich dafür begeistert. – Er will sich kreuzigen lassen. Guy und Carla versuchen mit den Eltern des Jungen und mit ihm selbst zu sprechen. Ob das was bringt?

Kann Guy überhaupt noch etwas bewirken? Denn auf einmal taucht seine Tochter  Gretchen auf. Während zuvor die  Kündigung von Guy bei der Kirche nicht angenommen wird, wollen ihn die Vorstände jetzt möglichst schnell aus der Kirche entlassen. Was hat die Tochter damit zu tun? Die Antwort findet sich im Film.

Dann kommt der Karfreitag. Die Kirche ist so voll, wie fast noch nie. Wie sieht es mit der Kreuzigung aus? Findet sie statt?

 

Ein Nebenschauplatz ist die Geschichte um Carla, die Tochter von Pastor Skip. Er  möchte sie verkuppeln, nachdem sie  ihre Verlobung gelöst hat. Ob das wohl klappt?

 

Und aus katholischer Sicht: Ein Gespräch zwischen Skip und seiner Tochter Carla zeigt, warum der Zölibat seine Richtigkeit hat. – Auch wenn dieses Thema gar nicht angesprochen wird.

 

Ein humorvoller, satirischer Film. Und gerade, weil hier so überzogen gezeigt wird, wohin es führt, wenn man den Gläubigen möglichst viel bieten will, ohne jedoch auf den Glauben zu schauen, hat er allen Kirchengemeinden etwas zu sagen. –Gerade das Ende des Filmes zeigt dies.

Alle Verantwortlichen der Gemeinden, die überlegen, wie man wieder mehr Mitglieder in die Kirche bringt, sollten sich diesen mal ansehen.  Es steckt da wirklich eine Botschaft drin.

 

 

Freigegeben ist der Film ab 6 Jahren.

 

Für 15, --€ ist die DVD hier zu erhalten

 

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien entstanden

 

 

Sonntag, 2. April 2023

Chiara Lubich - Die Liebe besiegt alles


Rom im Jahre 1950: Chiara Lubich muss sich im Vatikan zu ihrer Gemeinschaft verantworten, soll Fragen beantworten. (Mussten vor ihr schon viele andere Gründer von Gemeinschaften, die dem Vatikan nicht ganz geheuer waren)

Als gehorsame Tochter der römisch-katholischen Kirche geht sie auf alle Forderungen ein und steht Rede und Antwort

 

Dann der Rückblick mit dem Hauptfilm.

Chiara ist während des Krieges in Trient während der Semesterferien Lehrerin. Dabei kümmert sie sich nicht nur um den Unterricht, sondern sorgt dafür, dass die Kinder während des Krieges in Sicherheit kommen. Die Auswirkungen des 2. Weltkrieges werden gut gezeigt.

Familienmitglieder und Freunde von Chiara werden auch vorgestellt.

Die Familie ist auf die Einnahmen von Chiara angewiesen, der Bruder Gino ist Arzt – und politisch aktiv, wie später zu sehen ist.

Hier werden Fragen gestellt, die bis heute wahrscheinlich jeder Mensch nicht so richtig beantworten könnte. So verliert ein Camillo im Krieg seine Eltern durch einen Bombenanschlag. Er hat für seine Eltern und für sich gebetet und fragt: „Weshalb hat Gott mich nicht gehört?“

Trotz des Leids, welches Chiara sieht, verliert sie ihren Glauben nicht. Vor einer Marienstatue hat sie den Eindruck die Stimme zu hören „Gib dich mir hin“. Diese Stimme kommt für sie von Gott. Chiara spricht mit einem Franziskaner darüber.  Ordensfrau möchte sie aber nicht werden. Der Pater hält Chiara für verwirrt. Er lässt sie aber ein Evangelium mitnehmen, was ungewöhnlich ist. (Dazu muss man wissen, dass in der damaligen Zeit, Katholiken die Bibel nur in der Kirche hörten, aber nicht selbst lasen. – Wer das machte, galt nicht als katholisch und machte sich verdächtig. Von meiner Mutter erfuhr ich das mal)

 Einer der Sätze, die Chiara im Evangelium liest lautet: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Was bedeutet dies für Chiara? Wie setzt sie diesen Satz um? Es ist eindrücklich zu sehen.

Nach einer Zeit der Prüfung ist Chiara wieder bei dem Franziskaner. Sie hat einen Entschluss gefasst. „Sind Sie sicher?“, fragt der Pater. Er macht Chiara darauf aufmerksam, dass Sie alleine in der Welt sein wird, da sie keine Nonne werden möchte. Die Antwort von Chiara: „Ich bin jetzt bereit auf meine Eltern und mein Studium und meine Schüler zu verzichten. Auf alles was ich bis jetzt in meiner kleinen Welt hatte“. Sie legt in eine Messe eine Privatversprechen vor diesem Ordenspater ab, heiratet sozusagen Gott.  

 

Kleiner Exkurs: bei diesem Teil des Fimes wird nochmals die Befragung durch den Vatikan eingeblendet. Hier behaupten die Kardinäle, dass noch nie eine Frau mitten in der Welt sich Gott verschrieb und in der Welt blieb, seit es das Christentum gab. So  stimmt dies aber nicht. In den ersten Jahrhunderten gab es noch die Jungfrauenweihe. Leider nicht lange. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil gibt es diese wieder und es sind immer mehr Frauen (auch in Deutschland), die diese vor dem Bischof auf Lebenszeit ablegen.

 

Chiara trifft sich mit ihren Freundinnen, liest auch mal aus dem Evangelium vor. Dadurch bekommt sie Schwierigkeiten durch einen Diözesanpriester. „Man kann das Evangelium nicht ohne Priester lesen“, so seine Worte. Und weiter: „Kommt besser zum Katechismus“. Später geht er zum Bischof, um diese Freundinnen anzuklagen. Wie reagiert der Bischof wohl darauf?

Als Chiara mit ihren Freundinnen zusammen sieht, wie die Leute durch den Krieg unter der Not leidet, hilft sie einfach, ganz unkonventionell. Überall wo Not ist, wird geholfen. Chiara hat dabei immer das Evangelium vor Augen. Doch nicht allen Eltern der Freundinnen ist dies recht. Sie machen sowohl den Töchtern, als auch Chiara Vorwürfe.

Trotz allem bleiben die Freundinnen zusammen, kümmern sich weiterhin um diejenigen, die es nötig haben. Selbst dann, wenn sie nichts haben. Sie ziehen zusammen. Und weil so viel Freude in diesem Hause ist, wird  bald gedacht, dass es sich hier um ein Freudenhaus handelt.

Chiara schafft es, dass die Menschen in Trient trotz des Krieges sich untereinander vertrauen. Obwohl man nie wissen kann, auf welcher politischen Seite einer steht.

 Schon bald wollen auch andere Frauen ein Gelübde ablegen, wie es Chiara hat, sich also ganz und gar an Gott binden. Doch es gibt auch Personen, die Chiara ablehnt.

         Und dann ist der Krieg vorbei. Chiara bringt zwei Männer, die sich politisch hassen (einer hat zu Hitler gehalten, der andere unter ihm gefoltert), dazu miteinander zu sprechen. Wie geht das wohl aus?

 

Zwischendurch wird auch ein Teil von Ines, einer Freundin von Chiara erzählt. Sie ist in einer reichen Familie aufgewachsen und verlobt. Wie ergeht es ihr mit der Gruppe?

 

 Am Schluss wird das Ergebnis der Anhörung gehört, die über zwei Jahre ging. Hat Chiara Grund zur Freude? Nur so viel sei verraten. Wieder gehorcht sie der katholischen Kirche.

 

 Als Ausklang werden noch Bilder aus dem Leben von Chiara Lubich gezeigt, um Einblick in ihr Leben zu geben.

 

Ein toller Film für alle, die mehr über Chiara Lubich erfahren möchten. Vor allem auch für jene, die sie nicht nur vom Hörsagen kennen, sondern mitbekommen haben, zum Teil selbst gesehen haben. Schließlich lebte sie bis 2008. (Daher konnte ich sie bei einer Veranstaltung auch einmal erleben)

 

Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren.

 

Für 15, --€ ist die DVD hier zu erhalten. Und es lohnt sich immer, das Original zu kaufen. Hier kann man diesen dann auch noch in der Originalsprache ansehen.

 

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien entstanden