Sonntag, 29. Juli 2018

Wie im Himmel


Ein Kornfeld und darin ein Junge, der Geige spielt. Andere Kinder kommen und suchen den Geigenspieler, der wegläuft. Vermutlich wird er von ihnen verschlagen. So beginnt dieser Film. Es ist ein Rückblick. Ein Rückblick in das Leben von Daniel. Kurze Rückblicke werden immer wieder eingeblendet.
Szenenwechsel. – Ein Konzert und Bluttropfen auf dem Notenblatt.  Daniel, der an sich und andere die höchsten Ansprüche stellt, erlebt einen Herzinfarkt.
Mit diesem Herzinfarkt beginnt die Geschichte: Daniel kehrt in das Dorf seiner Kindheit zurück, kauft dort das alte Schulhaus. Er hat einen neuen Namen, so dass ihn kaum jemand erkennen wird.
 Keine Termine, Daniel lernt zu leben, kann sich freuen wie ein kleines Kind. Und er lernt die Menschen der Gemeinde kennen.
„Man fragt sich: Was hat er hier vor?“ So der Pfarrer Stig Berggren zu Daniel. Seine Antwort: „Ich hab vor, zuzuhören. Und er schaut auch richtig hin. Doch mit der Musik, will er nichts mehr zu tun haben. Später nimmt er doch die Kantorenstelle an.
Daniel weiß, wie man Menschen fördert, ihnen Mut macht. Als er sich zum ersten Mal den Kirchenchor anhört, gibt er als Feedback: „Ich komm gerad hier vorbei und da hör ich Gesang.  Und da ist vieles ziemlich schön.“
Daniel merkt ziemlich schnell, dass nicht alles in der Gemeinde gut ist, er sieht die Probleme.
Die Kantorenstelle hat sich Daniel leichter vorgestellt, als sie ist, vieles läuft anders als im professionellen Musikgeschäft. Doch schließlich kommt er an die Leute ran. Zunächst wird wenig gesungen. Doch dann gelingt es – und vor allem findet jeder seinen jeweils eigenen Ton.
Bald kommt es zu Problemen mit dem Stig. Ihm ist nicht recht, was Daniel als Kantor macht.
Was auch zu merken ist: In dem Dorf wird viel „unter dem Tisch gekehrt“. Da wird auf der einen Seite anderen nicht alles gesagt, auf der anderen Seite gibt es Menschen, denen es wichtig ist, ihr eigenes Ziel zu erreichen, ohne den anderen zu integrieren.
Nachdem Daniel beim Chor schon etwas verändert hat, kommt auch noch Torre, ein behinderter Junge dazu, der mitmachen will.
Von Gabriela wird Daniel später gefragt: „Wieso kamst du eigentlich hierher?“ Seine Antwort: „Ich hab seit meiner Jugend davon geträumt, dass ich eine Musik finde, die überall die Herzen öffnet und davon träume ich immer noch, so wie früher.“ – Daniel ist klar: Dazu gehört es, die Menschen so zu lieben, wie sie sind. Doch mit der Liebe zu einem einzelnen Menschen tut er sich zunächst schwer, weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
Neben Daniel zeigt sich Lena als die Person mit dem meisten Mitgefühl. Sie wird in ihrem Tun oft unterschätzt. Viele sehen in ihr nicht den Menschen der sie wirklich ist. Das Pharisäertum von einigen ist offensichtlich. Als Lena wegen ihres Lebenswandels von Sif angegriffen wird, versucht Arne Lena zu verteidigen. Sif verlässt daraufhin den Raum. Wer aufmerksam hinsieht merkt, dass in dieser Situation das Kreuz von der Wand fällt. (Als Sif die Türe zuschlägt)
Das ist noch nicht alles: Der sehr konservative Stig macht nach einer anschließenden Tanzveranstaltung seiner Frau Inger Vorhaltungen. „Es gibt keine Sünde!“ kontert Inger darauf. Es entsteht eine kleine Auseinandersetzung darüber, ob es Sünde gibt. Stig und Inger sehen dies unterschiedlich. „Gott vergibt uns nicht, weil er uns erst gar nicht verdammt“, so Inger. Damit bringt sie Stig zunächst zur Weißglut.  Es scheint jedoch so, als ob es sich wieder gibt.

Daniel zeigt den Menschen gegenüber zu viel Liebe. Einige werden eifersüchtig. Dies ist dann ein Grund, warum Stig ihn als Kantor entlässt. Inger kann diese Entlassung nicht verstehen. „Du predigst über Jesus und weswegen er gekreuzigt wurde. Und jetzt wird Daniel von dir gekreuzigt.“ – Doch so einfach ist die Entlassung nicht: Alle Mitglieder des Kirchenchores treten daraufhin aus dem Chor aus. Aber: Sie gehen zu Daniel und proben weiter mit ihm.
Als es drauf ankommt, zeigt Daniel auch Stig gegenüber die Nächstenliebe, die er braucht.
Der Schluss ist in Österreich. – Der Chor hat sich zu einem Wettbewerb angemeldet, nimmt teil. Daniel kann nur noch hören, was der Chor singt. Der zweite Herzinfarkt. Er hat sein Leben für diese Menschen hingegeben.

Den Film hatte ich zusammen mit einer befreundeten Ordensschwester im Kino gesehen, als er lief. Sie erkannte sofort, dass ein wunderbarer Film zum Thema Berufung ist.

Und in einem Kommentar zu Ausschnitten zu dem Werk habe ich gelesen, dass  jemand diese bedingungslose Liebe, die hier gezeigt wird noch nie gesehen hat. – Eine Liebe, die auch Jesus Christus gelebt hat.

Während des Filmes singt Gabriella ein ganz tolles Lied. Sie wird von ihrem Mann geschlagen und während des Filmes verlässt sie ihn:


Das Ende des Filmes, jeder hat eben seinen eigenen Ton:

Sonntag, 22. Juli 2018

Beinahe ein Engel

Quelle: Fotolia


Terry ist Verbrecher –und zwar ein genialer und höchst intelligenter. Nun wird er aus dem Gefängnis entlassen. Kaum ist er draußen, begeht er den nächsten Bankraub. Bei der Vorbereitung zu einem weiteren, sieht er ein Kind, welches über die Straße läuft, obwohl ein Auto vorbeifährt.  Instinktiv wirft er sich dazwischen und rettet das Kind. Für eine Frau, die es sieht, ist er somit ein Heiliger, auch wenn er nun selbst ins Krankenhaus muss. – Während er schläft (oder im Koma liegt?)bekommt er mit, wie eine Krankenschwester mit dem Arzt über jemanden sprechen, der tot ist, gleichzeitig einige Sätze aus einer Folge der Serie „Ein Engel auf Erden“.
 Die nächste Szene ist im Himmel. Terry wird von Gott zurück auf die Erde gesendet. „Ihr Instinkt hat Ihnen eine zweite Chance eingebracht – auf Bewährung, Mr. Dean“, so Gott zu Terry.  „Sie werden ein barmherziger Engel werden.“ So landet Terry wieder auf der Erde.
Für Terry ist zunächst klar, dass es nur ein Traum war. Er geht seiner gewohnten Arbeit nach, die jedoch nicht so funktioniert, wie er will. Zudem treffen ihn scheinbar ein paar Kugeln aus einer Pistole. Für Terry steht fest: „Ich bin ein Engel.“  Trotzdem will er dies noch auf seine Art und Weise bestätigt haben. Außerdem spricht er noch mit einem Priester, denn so ganz versteht er nicht, was die Bibel ihm sagen will. Es lohnt sich, diesem Gespräch zu folgen, vor allem mit dem Hintergrund, dass Terry ein Gauner ist.
Terry liest weiterhin die Bibel durch. Er will wissen, was sein konkreter Auftrag ist  und versucht diese eben auch auf seine Art und Weise umzusetzen.
Als Terry dann auch noch ein Auto mit der Aufschrift „Moses“ sieht, denkt er daran, was der Priester zu ihm gesagt hat. Er schlägt in der Bibel nach und zieht die Konsequenzen.
Schließlich landet Terry in einer Ortschaft, in der er zunächst in eine Kneipe geht. Hier trifft er auf Steve, der im Rollstuhl sitzt. Terry ist der einzige, der in Steve einen Menschen sieht. Sie freunden sich an Steve nimmt Terry mit nach Hause. Und Terry kann einem Freizeit-Center für Kinder helfen, welches von  der Familie geleitet wird.-  Aber eben mit seinen Mitteln. Gleichzeitig bewahrt er die Jugendlichen davor, vor dem Freizeit-Center mit Drogen in Kontakt zu kommen.
Wegen eines Banküberfalls wird Terry noch gesucht. Die Polizei kommt bis in den Ort, wo er sich aufhält. Steve bekommt es mit und will Terry warnen. Dabei verletzt er sich lebensgefährlich.
Terry ist bereit, sich der Polizei zu stellen. Zuvor verspricht er noch Rose, der Schwester von Steve, dass er wiederkommen wird. Und er sagt ihr deutlich: „Ich bin ein Engel - naja, beinahe.“ Ist er nun fast ein Engel? Oder ein Engel? Oder weiterhin ein Gauner? Der Schluss zeigt es.

Zwar gibt es einige Schlägereien im Film, aber gleichzeitig ist er sehr humorvoll.






Sonntag, 15. Juli 2018

Superbuch - Völlig verplant


Die Geschichte des alttestamentlichen Josef – die Erwachsenen kennen diese bestimmt, für Kinder ist sie vielleicht neu. So wie der Film gemacht ist, können bestimmt auch noch Eltern ein Aha-Erlebnis haben.

Noch vor dem Vorspann sieht man Josef – einer der beiden Lieblingssöhne seines Vaters – im neuen Gewand zu den Brüdern zu eilen. Diese sind neidisch und hecken einen Plan aus.
Hier gleich die Anmerkung für die Eltern: Es ist deutlich zu sehen, was es mit Geschwistern machen kann, wenn einer der Kinder der Liebling ist. Daher aufpassen! Alle sollten gleich geliebt werden.

Dann geht es richtig los: Chris will zu einem  - für ihn – wichtigem Fußballspiel. Er macht alles, damit er pünktlich hinkommt, keine Zeit vergeudet, hat einen Plan. Doch es kommt anders als er denkt. Da kommt Superbuch um die drei Freunde zu einem Mann zu bringen, der Gottes Plänen vertraut hat, egal welche Schwierigkeiten es gibt. Dieser Mann ist Josef. Er ist im Gefängnis und erzählt den Chris,  Joy und Grizmo  von seinem Leben.
Und schon wieder ist Chris voller Pläne,  immer um Josef zu helfen. Doch Josef ist klar warum er im Gefängnis ist: „ Für jeden  hat Gott einen Plan…Es dient dazu, Gott zu dienen.“
Zwei Träume des Pharaos werden sind in dem Film im Vordergrund – und was Josef daraus macht. Weiterhin steckt Chris in dieser Lage voller Pläne, die Josef erfüllen soll. Doch der hält sich an Gott.  – Und seine Brüder prüft er zunächst, will dessen Haltung wissen.
Die Brüder haben sich geändert. Josef sagt ihnen aber deutlich: „ Ihr hattet vor, mir zu schaden!“ Er fügt jedoch hinzu: „Aber Gott hat daraus etwas Gutes gemacht.“
Chris versteht, dass alles, was passiert ist, besser war als all die Pläne, die er vorhatte. Nun können die Freunde wieder zurückkehren, sie haben gelernt.
Im Film geht nochmal zurück in das alte Ägypten. „Vertraue Gott, in allem was du tust, dann wird ER dir den richtigen Weg zeigen“, so lautet ein wichtiger Satz, der zum Schluss gesagt wird.

In einer alten Classic-Folge, die auch zu sehen ist, wird ebenfalls die Geschichte von Josef erzählt. Seine Brüder sind zum zweiten Mal in Ägypten und berichten einem Händler, warum sie da sind, auch, dass sie schon mal da waren. Der Händler meint anschließend zu ihnen: „…Außerdem habt ihr gar nichts zu befürchten, so lange ihr Gott vertraut.
Einen weiteren Rückblick erzählt Josef den drei Freunden.  Als Benjamin Ärger wegen der gestohlenen Silberschale bekommt, ist jeder der Brüder bereit, sich für ihn gefangen lassen zu nehmen. Und sie beten zu Gott, für all ihre vergangenen Sünden, besonders aber, weil sie Josef verkauft haben.

Josef kommt hier noch als Kind an den Hof des Pharaos und deutet dessen Träume. Dies mag sehr befremdlich wirken, für Kinder ist es jedoch gut. Es kommt für sie die Botschaft an: Auch als Kind kann ich für Gott etwas wirken; Josef war ja auch noch ein Kind.


Freigegeben ist der Film ab 6 Jahren.

Für 9.95 € ist dieser hier  zu bekommen


Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien und dem Hänssler-Verlag


Sonntag, 8. Juli 2018

Ein Mann seines Wortes






v   Bewahrung der Schöpfung und Umgang mit der Umwelt
v   Umgang mit sogenannten „Fremden“ /Ausländern
v  Umgang mit anderen Religionen
v  Einsatz für den Frieden

Dies sind nur einige der Themen, um die es in diesen Film geht. Ein Film, der jeden etwas angeht und zu sagen hat, egal ob Katholik oder nicht; egal ob Christ oder andersgläubig, egal ob gläubig oder  ungläubig.
 Es geht in diesem Film um Aussagen von Papst Franziskus. Und er hat der ganzen Welt etwas zu sagen. Es sind sowohl politische, als auch geistliche Aussagen, die vorkommen.
So traut er sich davon zu sprechen, dass es taube  Priester gibt (im übertragenen Sinne), weil sie nicht zuhören. Das Unterbrechen von jemand, der redet, gilt als Taubheit für ihn.
Oder er spricht von „geistlicher Alzheimer“

Es gibt einfach mehrere Aussagen, über die es sich lohnt nachzudenken.

Übrigens beginnt der Film nicht mit Papst Franziskus, sondern mit Assisi und dem Heiligen Franz von Assisi, dessen Leben immer wieder mal eingeblendet wird. Der Papst denkt ähnlich wie der Heilige, der die Armut lebt. Papst Franziskus spricht davon, dass jeder etwas ärmer werden muss, damit jeder in der Welt besser leben kann.
Genauso wie Franziskus geht der Papst zu denjenigen, die ausgeschlossen sind.


Ich kann nur jeden raten, sich diesen Film anzusehen


Und noch etwas ist für Papst Franziskus klar: Dass wir Mahatma Gandhi oder Martin Luther King im Himmel sehen, selbst wenn diese nicht unserer Konfession, Gandhi nicht mal der gleichen Religion angehört.

Noch ein paar Links.
Hier zunächst die offizielle Seite zu diesem Film.
Dann eine kurze Vorschau, die im ARD zu sehen war.
 Und schließlich ein Interview mit Wim Wenders, der diese Doku gemacht hat



Sonntag, 1. Juli 2018

Das Johannesevangelium




Ich dachte, dass ich die verschiedenen Evangelien kenne, doch ich musste ein paar Mal nachschlagen.
Das ganze Johannesevangelium wird gezeigt, inklusive der Abschiedsreden und dem anschließendem Gebet.
Selbst für diejenigen, die eine Bibel haben und täglich darin lesen, ist dies eine Bereicherung, denn manches kann man sich besser, eindrücklicher vorstellen. Mir selbst wurde bewusster, warum wohl einiges von Jesus sehr provokativ auf die Pharisäer gewirkt hat.

Es lohnt sich auch, dieses Evangelium abschnittsweise anzusehen. So zum Beispiel in der Karwoche die Passion. Oder den Teil des Evangeliums ansehen, den ich gerade gelesen habe, bzw, der im Gottesdienst verlesen wurde. Manches kommt dadurch nochmals ganz neu, viel bewusster an.

Es ist eigentlich auch fast schwer, den Film auf einmal zu sehen. Er dauert fast drei Stunden, eben, weil wirklich alles enthalten ist.
Sehr gut gelöst wurden die Szenen bei den Abschiedsreden: Es werden Rückblicke gezeigt.

Was ich auch gut finde: Der Hieb des Petrus mit dem Schwert, die Auspeitschung Jesu oder andere Gewaltszenen werden nicht gezeigt, wohl aber angedeutet, so können zum Teil schon jüngere diese Evangelium ansehen.

Für diejenigen, die doch die drei Stunden „am Stück“ durchhalten möchten: Der Film endet nicht abrupt, sondern zur ruhigen Musik werden zum Teil Rückblicke gezeigt.

Und wem es so ergeht wir mir, wer denkt: „Das kommt mir unbekannt vor, das steht doch nicht im Evangelium“, der sollte die Bibel parat halten.  – Ich habe da gemerkt, dass ich die Synoptiker viel mehr im Gedächtnis habe, die ein wenig anders sind.

Noch einen Tipp zum Schluss: Während meines Studiums sagte ein Dozent, wir sollen doch einfach mal in dem Jünger, der Jesus liebte uns selbst sehen. Einfach mal aufpassen, wie oft davon die Rede ist und was in dem Augenblick geschieht; sich auch fragen, was dies für mich bedeutet.

Ich war wirklich total beeindruckt, wie das Evangelium umgesetzt wurde.


Die DVD kann man für 15,00 € hier erwerben
Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren, meiner Meinung nach können es z. T. aber auch jüngere Kinder sehen.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien.