Sonntag, 11. März 2018

Fürchtet euch nicht - Johannes Paul II


Kurz nach dem Tode von Papst Johannes Paul II wurde sein Leben öfters verfilmt.   In einer spielte Thomas Kretschmann, damals 43 Jahre alt, den Papst darstellt. Da der Film aus dem Jahre 2005 ist, gehe ich davon aus, dass die Aufnahmen noch begannen, als Papst Johannes Paul II noch lebte.

Jerusalem im Jahre 2000.
Papst Johannes Paul II ist in Israel. Seine Gebete  dort sind ein Rückblick auf sein Leben: „Ich schaue auf mein Leben zurück und ich sehe, dass die Wege des Herrn wahrhaft unergründlich sind.“ Der Rückblick geht später im Vatikan weiter.

1928 beginnt der Rückblick. Karol Wojtyla ist acht Jahre alt. Zu sehen seine Eltern, sein älterer Bruder und er selbst. Die Mutter scheint schwer krank zu sein. Bald darauf stirbt sie
Zwischendurch ist zu sehen, was Karol ansonsten macht. Das Fußballspiel ist nicht durch Zufall eingeflossen: Es ist bekannt, dass Karol als Junge öfters Fußball gespielt hat und nicht selten für die Juden im Tor stand.
Vier Jahre später, Karol ist zwölf Jahre alt, stirbt auch sein Bruder. Er hat sich als junger Arzt im Krankenhaus an einem Keim angesteckt.
1938 geht es weiter. Karol Wojtyla  ist in einer Schauspielgruppe. Er überlegt Schauspieler zu werden, kann sich aber auch vorstellen Priester zu werden. Er hat in dieser Zeit  eine Freundin.
Kurze Zeit später findet er seinen Vater tot vor.
1942. Der 2. Weltkrieg. Karol Wojtyla arbeitet in einer Fabrik. Er ist beim Widerstand dabei, ist jedoch für gewaltlosen Widerstand. Dafür wird er als Feigling bezeichnet. Dieser gewaltlose Widerstand begleitet ihn durch sein ganzes Leben.
Zu sehen ist, wie  während eines Theaterspiels  ein Junge der Gruppe sagt, dass „die Luft rein ist“. Der Hintergrund: Karol Wojtyla schloss sich der  Experimentaltheatergruppe „Studio 39“ um Tadeusz Kudliński an. Diese wirkte ab 1943 im Untergrund.

Während des Krieges bekommt er mit wie Juden abtransportiert werden. Mit dabei: sein  Freund.

Was Karol Wojtyla  im Krieg sieht, ist Mitauslöser, dass er sich zum Priester berufen fühlt. Er möchte Priester werden in einer Zeit, in der dies gefährlich ist. Viele Priester wurden verhaftet. „Prüfen Sie Ihr Gewissen, denn man wird Sie mit Sicherheit verfolgen“ wird ihm raten.
1946 wird
Im Rom fällt ihm auf, wie es dem Papst geht.  Er findet nicht alles wahrhaftig. Wojtylas Kommentar dazu: „Welche Träume du als Priester auch immer hast, sobald du Papst wirst, bist du ein Gefangener des Vatikans…. Du kannst nicht zu den Menschen gehen und predigen. Du bist ein Sklave des Heiligen Stuhls.“
Mit erst 38 Jahren wird er Weihbischof. Als er ernannt wird, wird ihm geraten, politisch mehr aktiv zu sein. Als Bischof kann er sich nicht heraushalten, da die Kirche unterdrückt wird. Widerstand leistet er, aber weiterhin gewaltlos. Dies ist am Beispiel von Nova Hutta zu sehen.

Das Konklave, bei dem Karol Wojtyla zum Papst gewählt wird: Diese Szene erinnert mich an den Film über Papst Johannes XXIII. Dort wird es ähnlich gezeigt.

Die zweite Hälfte des Filmes geht über das Wirken  Karol Wojtyla als Papst.
Schon kurz nach seiner Wahl fängt Papst Johannes Paul II an, zu reisen. Besonders oft reist er in seine Heimat Polen, was mit zur Beendigung des kalten Krieges führt und zu offenen Grenzen.

Interessant die Begegnung mit Erzbischof Oscar Romero. Sowohl Johannes Paul II, als auch Romero haben eine Regierung erlebt, die das Volk unterdrückt. Hier ist zu sehen, wie beide damit umgehen. Künstlerische Freiheit ist dann der Zeitpunkt, als Romero erschossen wurde, denn in Wirklichkeit hielt er eine Predigt. Aber in diesem Zusammenhang im Film, passt der Augenblick, der gezeigt wird.

13. Mai 1981 (Fatimatag!) das Attentat auf den Papst. Er verzeiht dem Täter, besucht diesen später im Gefängnis  Sowohl Attentat, als auch der Besuch des Papstes ist im Internet zu finden. Als der Papst nach dem Attentat im Krankenhaus liegt, gibt er eine bemerkenswerte Äußerung von sich: „Ich bin nur ein Mensch, der durch sein Leid mit Jesus Christus verbunden ist. Und ich verstehe jetzt so gut wie nie zuvor die Bedeutung von Hiobs Leiden, denn Liebe ist die Antwort auf alles Leiden der Welt.“
Vielleicht kann dies auch eine Anfrage an uns sein, ob wie zum Leiden bereit sind. – Zum Leiden aus Liebe.

Nach dem Ende Kommunismus wundert sich der Papst, was aus Polen geworden ist. Er hält eine Ansprache vor Priestern und Ordensleuten. Wer sich die Fotos ansieht sollte sich fragen, ob es in Deutschland nicht ähnlich aussieht!

Nur einmal, fast zum Schluss wird ein Treffen mit Jugendlichen eingeblendet. Die Jugend war diesem Papst wichtig, er führte die Weltjugendtage ein.

Selbst das Thema Missbrauch durch Priester wird in diesem Film angesprochen. Und der Papst hat nicht einfach nur zugesehen.

Schließlich noch sein Leiden, dass er öffentlich zeigt, als er kein Wort mehr sprechen kann.

Für diejenigen, die den Papst nie bewusst erlebt haben ist es sicherlich ein guter Film. Ich habe ihn aber erlebt und empfinde es daher oberflächlich, es ist nur wenig zu sehen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen