Kurz nach dem Tode von Papst Johannes Paul II wurde sein Leben
öfters verfilmt. In einer spielte Thomas
Kretschmann, damals 43 Jahre alt, den Papst darstellt. Da der Film aus dem
Jahre 2005 ist, gehe ich davon aus, dass die Aufnahmen noch begannen, als Papst
Johannes Paul II noch lebte.
Jerusalem im Jahre 2000.
Papst Johannes Paul II ist in Israel. Seine Gebete dort sind ein Rückblick auf sein Leben: „Ich
schaue auf mein Leben zurück und ich sehe, dass die Wege des Herrn wahrhaft
unergründlich sind.“ Der Rückblick geht später im Vatikan weiter.
1928 beginnt der Rückblick. Karol Wojtyla ist acht Jahre alt. Zu
sehen seine Eltern, sein älterer Bruder und er selbst. Die Mutter scheint
schwer krank zu sein. Bald darauf stirbt sie
Zwischendurch ist zu sehen, was Karol ansonsten macht. Das
Fußballspiel ist nicht durch Zufall eingeflossen: Es ist bekannt, dass Karol
als Junge öfters Fußball gespielt hat und nicht selten für die Juden im Tor
stand.
Vier Jahre später, Karol ist zwölf Jahre alt, stirbt auch sein
Bruder. Er hat sich als junger Arzt im Krankenhaus an einem Keim angesteckt.
1938 geht es weiter. Karol Wojtyla ist in einer
Schauspielgruppe. Er überlegt Schauspieler zu werden, kann sich aber auch
vorstellen Priester zu werden. Er hat in dieser Zeit eine Freundin.
Kurze Zeit später findet er seinen Vater tot vor.
1942. Der 2. Weltkrieg. Karol Wojtyla arbeitet in einer Fabrik. Er ist beim
Widerstand dabei, ist jedoch für gewaltlosen Widerstand. Dafür wird er als
Feigling bezeichnet. Dieser gewaltlose Widerstand begleitet ihn durch sein
ganzes Leben.
Zu sehen ist, wie während
eines Theaterspiels ein Junge der Gruppe
sagt, dass „die Luft rein ist“. Der Hintergrund: Karol Wojtyla schloss sich der Experimentaltheatergruppe „Studio 39“ um
Tadeusz Kudliński an. Diese wirkte ab 1943 im Untergrund.
Während des Krieges bekommt er mit wie Juden abtransportiert
werden. Mit dabei: sein Freund.
Was Karol Wojtyla im Krieg sieht, ist
Mitauslöser, dass er sich zum Priester berufen fühlt. Er möchte Priester werden
in einer Zeit, in der dies gefährlich ist. Viele Priester wurden verhaftet. „Prüfen
Sie Ihr Gewissen, denn man wird Sie mit Sicherheit verfolgen“ wird ihm raten.
1946 wird
Im Rom fällt ihm auf, wie es dem Papst geht. Er findet nicht alles wahrhaftig. Wojtylas
Kommentar dazu: „Welche Träume du als Priester auch immer hast, sobald du Papst
wirst, bist du ein Gefangener des Vatikans…. Du kannst nicht zu den Menschen
gehen und predigen. Du bist ein Sklave des Heiligen Stuhls.“
Mit erst 38 Jahren wird er Weihbischof. Als er ernannt wird, wird
ihm geraten, politisch mehr aktiv zu sein. Als Bischof kann er sich nicht
heraushalten, da die Kirche unterdrückt wird. Widerstand leistet er, aber
weiterhin gewaltlos. Dies ist am Beispiel von Nova Hutta zu sehen.
Das Konklave, bei dem Karol Wojtyla zum Papst gewählt wird: Diese
Szene erinnert mich an den Film über Papst Johannes XXIII. Dort wird es ähnlich
gezeigt.
Die zweite Hälfte des Filmes geht über das Wirken Karol Wojtyla als Papst.
Schon kurz nach seiner Wahl fängt Papst Johannes Paul II an, zu
reisen. Besonders oft reist er in seine Heimat Polen, was mit zur Beendigung des
kalten Krieges führt und zu offenen Grenzen.
Interessant die Begegnung mit Erzbischof Oscar Romero. Sowohl
Johannes Paul II, als auch Romero haben eine Regierung erlebt, die das Volk
unterdrückt. Hier ist zu sehen, wie beide damit umgehen. Künstlerische Freiheit
ist dann der Zeitpunkt, als Romero erschossen wurde, denn in Wirklichkeit hielt
er eine Predigt. Aber in diesem Zusammenhang im Film, passt der Augenblick, der
gezeigt wird.
13. Mai 1981 (Fatimatag!) das Attentat auf den Papst. Er verzeiht
dem Täter, besucht diesen später im Gefängnis
Sowohl Attentat, als auch der Besuch des Papstes ist im Internet zu
finden. Als der Papst nach dem Attentat im Krankenhaus liegt, gibt er eine
bemerkenswerte Äußerung von sich: „Ich bin nur ein Mensch, der durch sein Leid
mit Jesus Christus verbunden ist. Und ich verstehe jetzt so gut wie nie zuvor die
Bedeutung von Hiobs Leiden, denn Liebe ist die Antwort auf alles Leiden der
Welt.“
Vielleicht kann dies auch eine Anfrage an uns sein, ob wie zum
Leiden bereit sind. – Zum Leiden aus Liebe.
Nach dem Ende Kommunismus wundert sich der Papst, was aus Polen
geworden ist. Er hält eine Ansprache vor Priestern und Ordensleuten. Wer sich
die Fotos ansieht sollte sich fragen, ob es in Deutschland nicht ähnlich aussieht!
Nur einmal, fast zum Schluss wird ein Treffen mit Jugendlichen
eingeblendet. Die Jugend war diesem Papst wichtig, er führte die Weltjugendtage
ein.
Selbst das Thema Missbrauch durch Priester wird in diesem Film
angesprochen. Und der Papst hat nicht einfach nur zugesehen.
Schließlich noch sein Leiden, dass er öffentlich zeigt, als er
kein Wort mehr sprechen kann.
Für diejenigen, die den Papst nie bewusst erlebt haben ist es
sicherlich ein guter Film. Ich habe ihn aber erlebt und empfinde es daher oberflächlich,
es ist nur wenig zu sehen.
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