Sonntag, 21. Juli 2019

Vaya con dios - Und führe uns in Versuchung


Diesen Film hat mir mal eine Franziskanerin empfohlen, die in der Berufungspastoral tätig war und diesen auch zum Thema Berufung eingesetzt hat.

Ein Kloster mit vier Mönchen, die einen total unterschiedlichen Weg haben: Der Abt, Bruder Arno, Bruder Benno und Bruder Tassilo. Die  Berufungswege werden im Laufe des Filmes dargestellt. –Bruder Benno ist ein Gelehrter, der gerne in der Regel des Gründers liest. Er ist von den Jesuiten beeinfluss.
 Bruder Tassilo ist ein einfacher Mensch, der die Speisen zubereitet. Er ist schon sehr früh in das Kloster eingetreten, mit 14 Jahren.
Und Bruder Arbo wurde als Baby ausgesetzt und ist im Kloster aufgewachsen.  
Der Abt, stirbt schon in den ersten Minuten des Filmes. Für die anderen drei Ordensbrüder heißt dies, mit der Regel des Gründers nach Italien aufzubrechen, wo es noch ein Kloster dieses Ordens beginnt.
Und damit beginnt der (Versuchungs-)weg. Die drei Brüder machen sich zu Fuß auf, denn sie haben nichts. So ist vieles unbekannt, oder sie achten zu wenig darauf. Gleichzeitig ist die Frage, wie die Regel des Gründers auszulegen ist. Darf das Schweigen gelockert werden?,
Bruder Arbo kennt keine Autos, bleibt also mitten auf der Straße stehen. Chiara, die im Auto sitzt nimmt die Ordensbrüder ein Stück mit. Sie spielt keine unbedeutende Rolle. Und sie findet Arbo „süß“ Chiara fragt die Brüder  wo sie hin müssen. Sie erklären es anhand ihrer alten Karte: „durch das Königreich Bayern…“
Der Mercedes von Chiara hat es Tassilo angetan. Er will am liebsten selbst fahren: „Du scheinst langsam zu vergessen, dass du ein Mönch bist“, so Benno zu Tassilo
Immerhin: Dank Chiara kommen die Mönche weiter, nach einem Zwischenfall, der recht spannend ist.
Es gibt Momente, die humorvoll, aber auch nachdenklich sind. So als Bruder Arbo sich den Fotoapparat erklären lässt und anschließend Chiara fotografieren will/soll. Es dauert lange, Chiara will schon, dass er endlich abdrückt, wenn er denkt: „Wow, das ist genau der richtige Moment.“ Antwort von Arbo: „ Ich kann nicht einem bestimmten Augenblick den Vorzug vor einem anderen geben. In allem was lebt, wirkt Gott in der Zeit.“ – Dafür hat Chiara, die nicht an Gott glaubt, kein Verständnis.
Es geht vorbei an der Heimat von Bruder Tassilo.  Hier findet auch ein Gespräch zwischen Bruder Benno und Bruder Arbo statt. Arbo weiß nicht, ob er vielleicht verliebt ist. Und wie hat der Mönch zu handeln, wenn er verliebt ist? Benno gibt ihm eine gute Antwort:  „Es geht nicht um Dürfen oder Nicht-Dürfen. Das Problem ist immer zu wissen, was du willst. In unserem Fall stellt sich die Frage ganz einfach: Willst du als Mönch leben oder nicht.“
Die Mutter von Bruder Tassilo hat viel Arbeit. Die Überlegung ist, ob die Mönche ein paar Tage bleiben. Es entsteht ein Streitgespräch zwischen Benno und Tassilo. Im Laufe dieses meint Tassilo: „Ich kann beim Ziegenmelken Gott genauso nahe sein, wie du in deiner verstaubten Bibliothek.“ Es kommt zu einer Antwort von Benno, nach der feststeht: Tassilo bleibt zu Hause.
Benno und Arbo ziehen weiter. Sie werden von Chiara zum Bahnhof, sogar zum Zug gebracht – und landen in Karlsruhe. Hier trifft Benno seinen Freund Claudius aus seiner Zeit als Jesuit wieder. Die beiden bleiben zunächst. Benno tut eine Aussage, die begreiflich macht, warum er die Jesuiten verlassen hat und in den anderen Orden eingetreten ist. Claudius kennt Benno gut genug um zu wissen, wie er ihn ködern kann zu bleiben.
Arbo versucht alles, damit es weitergeht. Schließlich packt er die Regel und zieht alleine weiter. Nur: Arbo ist weltfremd aufgewachsen, kennt sich mit nichts aus.
Kommt die Regel trotzdem noch nach Italien? Wie geht es mit den drei Mönchen weiter?
 Bruder Arbo jedenfalls, der ja im Kloster aufgewachsen ist, entdeckt, was seine Berufung ist.

Ein Film der humorvoll und nachdenklich ist, ein Film der zeigt, dass es verschiedene Wege zu Gott gibt, der auch zeigt, dass jeder seinen Weg finden muss. Lohnt sich zu sehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen