Sonntag, 18. August 2019

Das Wiedersehen


Vorspann – es ist zu sehen, dass da laienhaft ein Film läuft. Ein Film, den David aufgenommen hat und ihn mit seiner Frau zeigt.  Er kommentiert es. So heißt es unter anderem: „Die Erde ist der richtige Ort für die Liebe.“  Er spricht ein richtiges Liebesgedicht, welches die Beziehung zu seiner Frau beschreibt.
Und dann ist zu sehen, wie er dies aus einem Buch seiner Frau Jessica vorliest. Er will ihr nur kurz etwas zu trinken holen. Als David wieder kommt ist Jessica gestorben.

Jetzt beginnt der Hauptfilm.
Der Tag der Beerdigung wird eingeblendet. Dann muss David Trauerarbeit leisten. Trauer um Jessica, die er so sehr geliebt hat.
Lange ist diese Trauerphase zu sehen. Es kann Personen helfen, die selbst einen geliebten Menschen verloren haben, denn es zeigt, dass man nicht alleine damit ist.  Genauso ist die ganze Zeit des Filmes hindurch zu sehen, dass David den Eindruck hat, Jessica zu sehen oder zu hören. – So stark ist die Verbindung. Auch einige Rückblicke aus dem Leben mit ihr sind zu sehen. Die Verbindung ist so stark, dass er später sagt: „ Ich hasse Gott für seine Perfektion, dafür, dass man ihn für nichts verurteilen kann.“ Es geht noch weiter, lohnt sich hinzuhören. Manch einem mag es ähnlich gehen, nicht nur in Trauer.
In dieser Zeit der Trauer will  David seine  Tätigkeit als christlicher Autor aufgeben.  Er schreibt seinem Literaturagenten,  dass er in Rente gehen würde.

Und in dieser Zeit der Trauerbewältigung taucht Angela auf. Beide waren früher zusammen in einer christlichen Clique.  Auch Jessica gehörte dazu. Sie hat noch zu ihren Lebzeiten Angela geschrieben, hat noch einen letzten Wunsch. Die Clique soll sich zusammen mit David treffen. Dann soll Angela David etwas geben, aber erst, wenn die Gruppe sich getroffen hat. Dazu ist David noch nicht bereit.

Schließlich ist David bereit, die Einladung zum Treffen mit der alten Clique anzunehmen.   Während David mit seinen früheren Freunden zusammen ist, bekommt er mit, dass jeder der anderen irgendein Problem hat, er also nicht der einzige ist, der sein Päckchen zu tragen hat. Im Verlauf des Wochenendes meint Angela, dass jeder so offen, verletzlich und authentisch wie möglich sein solle. Später sprechen sie auch über ihre Ängste.
Kommt noch hinzu, dass sich auch das spirituelle Leben bei einigen geändert hat. „Nur damit ihr Bescheid wisst, ich gehe nicht mehr in die Kirche und zwar schon seit Jahren“, so Mike. „Ich bin natürlich von Gott enttäuscht, so Mike etwas später im Gespräch.  Peter ist in ein anderes Extrem gefallen. Er antwortet: „Du kannst nicht von Gott enttäuscht sein. Gott ist perfekt! Die Schrift sagt, dass…“  - Er wird von Mike unterbrochen, der davon nichts hören will. Später sagt Peter: „ Ich kam hierher, in der Hoffnung, dass Gott die Gelegenheit finden würde, etwas Bedeutendes zu tun.“ – Das hört Mike gar nicht gerne. Es geht weiter im Gespräch, zwischen Mike, der nichts mehr glauben kann und den anderen. Nur David scheint ihn zu verstehen.
Dieses Gespräch zwischen Mike und Peter kommt mir vor, wie zwischen einem frommen Christen, der immer genau weiß, was richtig ist, was sich aus später im Film fortsetzt (Peter) und jemanden, der aus Erfahrung eben nicht mehr an Gott glauben kann (Mike). Nur: Wie Peter handelt… Das sollten sich einige ganz überzeugte Christen ansehen und sich fragen, ob diese Reaktion so richtig ist. In dieser Situation will David aus gutem Grund wieder das haben, was Jessica bei Angela für ihn hinterlassen hat. Noch ist Angela nicht bereit es ihm zu geben.
In einem späterem Gespräch zwischen Mike und David merkt man, dass David gut hingehört hat, als Peter und Mike miteinander sprachen. Für mich macht David genau das, was wirklich hilft.
Theologisch gut die Stelle, an der David erklärt, dass „Allein die Gnade“ eben nicht stimmen kann. Er führt ein biblisches  Zeugnis an.

Am Ende des Wochenendes mit der Clique hat David etwas begriffen und erzählt davon.  Was er da erzählt, kann jeden von uns betreffen.
Und dann ist da ja noch dass, was Angela von Jessica geben sollte. Auch dies fließt zum Schluss des Filmes mit ein


Ein sehr guter Film.
Ein nachdenklicher Film.
Ein Film, nicht nur für Trauende oder Gläubige; ein Film für alle, die ihr Päckchen zu tragen haben.

 Freigegeben ist der Film ab 6 Jahren, aber es ist ganz eindeutig ein Film für Erwachsene. Vieles begreifen Kinder noch nicht.
 Die DVD ist für 15,-- € hier zu bekommen

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit  Gerth Medien

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