Sonntag, 15. August 2021

Die Geringsten unter ihnen



Leute in meinem Alter können sich noch erinnern: Mutter Teresa, bekam von Indien  im Jahre 1996 ein Staatsbegräbnis, obwohl sie aus ihrem christlichen Glauben heraus gehandelt hat.. Was aber kaum bekannt ist: Zu Anfang hat man sehr genau geschaut, was sie macht. Alle dachten, sie würde die Menschen, die sie pflegt, auch noch taufen lassen, bevor diese sterben. Das zeigt, dass es in Indien nicht gern gesehen wird, wenn jemand Christ wird.


Dieser Film hier, der auf einer wahren Begebenheit beruht, spielt nur einige Jahre später, nämlich im Januar 1999.

 

Zu Beginn wird gezeigt, wie auf Christen Anschläge verübt werden, die Nachrichten berichten darüber. Christen müssen fliehen, verstecken sich. Vielen wird vorgeworfen, dass sie andere dazu zwingen, zum Christentum zu konvertieren. Das ist jedoch verboten

Dann ist der Journalist Manav Banerjee zu sehen. Mit seiner Frau, die ein Kind erwartet, befindet er sich in einen Bibliothek. Er fungiert auch als Erzähler.

Banerjee will ein heißes Eisen anpacken, nämlich Bekehrungen. Dies könnte einen Aufstieg für jeden Journalisten bedeuten. So kommt er in den Bundesstaat Odisha (früher Orissa). In diesem Bundesstaat leben vor allem Hindus.

Banerjee sieht seine Chance gekommen, als er über Graham Staines erfährt. Für Banerjee steht sofort fest, dass jemand dafür Geld bekommt, wenn er Christ wird. Klar ist für ihn auch, dass Staines im Westen später für diese Neubekehrungen nochmals mit viel mehr Geld belohnt wird. Daher will Banerjee  Staines vor Gericht sehen. Er leiht sich eine Kamera vom leitenden Redakteur aus.

Schon bald kommt Banerjee mit Staines in Kontakt, der als Arzt Menschen mit Lepra behandelt. – Eine Krankheit von der bis heute viele Menschen in Indien betroffen sind.

Banerjee kommt beruflich zu einer Taufe – und mischt sich ein, als eine Übergabe von etwas sieht. Wurde der Frau, die getauft wird, Geld gegeben? Ist es eine gekaufte Konversion? Im Laufe des Filmes klärt sich dies auf.

Immerhin: Durch die Fotos bekommt Banerjee den Auftrag, sich in die Nähe von Staines zu begeben und zum Schein zu konvertierten. Das Unternehmen Staines hat somit begonnen.  Nur: Gleichzeitig muss sich Banerjee in die Nähe von leprakranken Menschen begeben.

Staines wird  gezeigt. Öffentliche Taufen, die in einer Zeitung gezeigt werden mag er nicht.


Banerjee recherchiert inzwischen, befragt Leute, versucht alles über Staines rauszubekommen. Er will auch rausfinden ob er wirklich Geld dafür gibt, dass die Leute in Staines Umgebung sich bekehren. Banerjee ist sich dessen sicher. Doch egal was Banerjee tut: Er findet nichts, was seine Behauptung belegen könnte. So beobachtet er Staines und dessen Familie und Umfeld. In diesem Augenblick kommt David, der fotografiert wurde, als er  taufte. David ist Banerjee gegenüber sehr misstrauisch, was ihm auch anzusehen ist.  Daher kommt ein forderndes „Was?!“ Ich interessiere mich nur für seine Arbeit!“, von  Banerjee. Die provozierende  Antwort von David: „Und als nächstes umarmen  Sie die Leprakranken?“

Als Staines Frau Glady mitbekommt, dass ein Journalist in der Nähe ist, der alles über die Familie wissen will, sagt sie ihn ziemlich deutlich: „Lassen Sie meine Kinder in Ruhe!“

Später sieht Banerjee Staines nochmals bei der Arbeit. Banerjee kann immer noch  nicht verstehen, dass Staines hilft. Für Banerjee ist klar, dass die Krankheit durch das Karma kommt.

Weiterhin verwickelt er Staines in ein Gespräch, in dem er gleich darauf kommt, dass es einen Grund geben könnte, dass er Christ wird. Staines lehnt ab: „Das wäre eine Zwangsbekehrung.“

 

Bei seinen Recherchen kommt Banerjee auch in ein Dorf. Er hatte mitbekommen, dass Staines eine Frau dorthin zurücksendet, da sie Alkoholikerin ist. Gut zu sehen ist hier, wie noch heute dort mit Leuten umgegangen wird, die zum einen an der Lepra erkrankt sind, aber auch mit Kastenlosen. (Im Hinduismus gibt es das Kastensystem). Als es so aussieht, also ob die Frau mit ihrem Ehemann das Dorf verlassen muss, mischt sich Banerjee ein. Damit tut er sich selbst nichts Gutes. Zwar verweist er auf  die staatlichen Kliniken, doch Banerjee wurde mit Staines zusammen gesehen, wird für einen Christen gehalten. Um sein eigenes Leben zu retten erfindet Banerjee einen Text, den er angeblich vorliest. Dieser setzt sich für die Hindus ein und spricht sich gegen das Tun der Christen aus. Da heißt es unter anderem: „…Die Missionare spalten und erobern, bringen die Inder dazu, sich gegenseitig zu bekämpfen…“ Er vergleicht die Christen mit Schlangen, die man aus dem töten muss.

Banerjee weiß nicht, was er damit anrichtet. Die Dorfbewohner sind damit aufgewiegelt. Er kann beobachten, dass Vorbereitungen getroffen werden. So folgt er denn Männern rund um Mahendra Hembram und hat schließlich eine Ahnung. Banerjee erfährt kurz zuvor von Mahendra Hembram noch: „Wir zeigen dir ein Drama“.

Es war wirklich schlimm, was dann geschah. Es wird gezeigt, wir Graham Staines und seine Kinder ermordet wurden. Klar ist auch, dass er und seine Kinder, die eigentlich schliefen, aufwachten, es also bewusst mitbekamen.

 

Kann Manav Banerjee danach noch irgendwas machen? Er ist ja schließlich Journalist. Und wie geht die Frau von Graham Staines damit um?

 

In diesem Bundesstaat, in dem das geschah, kommt es immer wieder zu Pogromen gegen Christen. Bekannt ist, dass im Jahre 2008  fast 60 Christen getötet wurden, ungefähr 4000 Kirchen in Brand gesetzt wurden und  über 50.000 Menschen fliehen mussten.

 

Der Film ist wirklich empfehlenswert zu sehen, auch um sich bewusst zu machen, wie es heute in anderen Ländern aussieht. Von Indien wissen es viele nicht, da aus dem Bundesstaat Kerela immer wieder viele Christen nach Deutschland kommen.  – Das ist jedoch einer der wenigen Landstriche dort, in denen Christen die Mehrheit bilden.

 

Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren, doch ich persönlich würde es etwa älteren zeigen. Es ist ein Film, der in Schulen und in der christlichen Gruppenarbeit angeboten werden sollte.

 

Für 15 ,-- Euro kann man die DVD hier bekommen.


Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien

 

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