Sonntag, 12. November 2017

Broken Silence


„Alle unsere Probleme beginnen damit, dass wir nicht zu Hause bleiben“ Dieses Zitat von Blaise Pascal ist einer der ersten Sätze des Filmes aus dem Jahre 1995 und kann mehrdeutig sein. Doch die Antwort darauf wird während der Geschichte deutlich.
                                 
Die Geschichte beginnt in New York, hier spielt die Rahmenhandlung, ein Beichtgespräch. Schon bei der Frau, die im Beichtstuhl ist lohnt es sich zuzuhören, denn so wie diese Maria sehen auch heute (leider) viele einen Priester, eben nicht als Priester. Genauso überraschend, wie Pfarrer Mulligan im Beichtstuhl dargestellt wird: zum einen ein Mobiltelefon, zum anderen einen Flachmann. Der Humor, mit dem dieses Werk gespickt ist, kann man hier schon erkennen.
Diese Rahmenhandlung ist genauso interessant, wie die ganze Geschichte, es ist nicht einfach nur Zugabe.

Nun beginnt die Darstellung: Pater Fried Adelphi, der die Stille gewohnt ist, sitzt in einem Flugzeug. Da der Pachtvertrag für sein Kloster ausläuft, soll er die Besitzerin suchen. Zu erkennen: Wie sehr ihn die Stille geprägt hat, wie unbeholfen er wirkt und etwas naiv ist. Neben ihm Ashaela, eine junge, fröhliche Frau, die versucht mit ihm ins Gespräch zu kommen. Die beiden werden im Laufe des Geschehens zusammen sein, dann Fried hat kein Geld und Ashaela bezahlt. Woher sie dieses Geld hat ist schon ziemlich zu Beginn zu sehen. Dabei prägt jede der beiden Personen die andere. Ashaela hat dabei mehr, Einfluss auf Fried, als umgekehrt.
Durch ganz Indien geht die Reise nach Indonesien bis zur Besitzerin des Klosters. Dieser Weg dauert ziemlich lange und ist manchmal auch etwas abenteuerlich.
 Es entstehen gute Gespräche zwischen den beiden.
Fried ist vom klösterlichen Leben geprägt, betet daher die Tagzeitenliturgie, wenn es möglich ist, auch sehr früh morgens. Als er einmal 20 Stunden schläft, will er all die verpassten Gebete nachholen. Ashaela kann es nicht begreifen.. Die Antwort von Fried: „Aber ich muss doch!“ Darauf die Erwiderung: „ Wieso, wen störst? Du hast die Regeln doch sowieso schon gebrochen.“ Und sie gibt zu bedenken, dass dieser Schlaf ihm gut getan hat. Immerhin versucht Fried danach ein wenig über das Leben der Kartäuser zu erklären. – Dann kommt die Szene, die oben in Englisch zu sehen ist.
„Du sperrst dich selbst in eine Zelle ein, dein ganzes Leben lang und weißt nicht einmal, ob Gott existiert?“,  so die Frage von Ashaela, die versucht zu verstehen. Es lohnt sich beim weiteren Gesprächsverlauf zuzuhören. Ashaela stellt eine wichtige Frage, die uns zeigen kann, wie wir Christen vielleicht manchmal ankommen.
So ist es auch mit einem Teil von Frieds Kleidung, die Ashaela einfach wegwirft. Wie Fried darauf reagiert, ist zu sehen und zu hören.
Dann gibt es eine Sache, die beide etwas verschieden sehen. Ashaela spricht von Zufall, Fried von Vorhersehung. Es endet aber damit dass Ashaela sagt: „Bitte keine religiösen Themen mehr!“ Doch sie selbst beschäftigen spirituelle Fragen, sie ist auf der Suche nach der Wahrheit.
Es stellt sich heraus, dass beide eine unterschiedliche Sichtweise vom Leben haben, denn für Ashaela hat Fried kein Leben hinter sich. So meint sie: „Du hast dein ganzes Leben in einer Zelle verbracht, als ob du tot wärst! Leben ist Bewegung!“ Als Fried jedoch einen Schritt weitergeht und davon spricht, dass er sich sein ganzes Leben auf den Tod und das ewige Leben vorbereitet, flieht Ashaela. Der Grund dafür ist während des Filmes zu erfahren.
 Auf dieser Reise erfährt Fried seine menschliche Schwäche. „Wissen Sie, warum ich in diesen strengen Orden eingetreten bin, in dem man sich nichts vormachen kann? Weil ich ein klares Leben führen wollte, weil ich Schluss machen wollte mit der Gier, mit den Lügen und den Heucheleien. Ich wollte ein Leben, das frei ist, von menschlichen Schwächen, die anderen nur Leid zufügen…. Aber dann sah ich mich da oben stehen und auf einmal war ich wieder dieser elendiger Wurm“, so Fried bei der Beichte.
 Fried findet die Frau der das Kloster gehört und bekommt mehr, als er erwarten kann.
Aus Nächstenliebe bricht er noch ein paar Gebote  und erfüllt somit Ashaelas letzte Wünsche.

Wie man unschwer an der Sprache erkennen kann, handelt es sich um einen Schweizer Film. Während des Drehs in Indien sind verschiedene Situationen, die das Team mitbekommen hat, einfach in den Film mit aufgenommen worden. So kann man ein wenig von der Kultur kennenlernen.
Colonel Kappor, den einige aus Bollywoodfilmen kennen, ist in diese Handlung auch zu sehen.







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