Stille- vor allem daraus lebt dieser Film, diese Dokumentation,
wie es der Titel schon sagt. Es wird das
Leben der Kartäuser gezeigt und zwar in ihrer Ursprünglichkeit. Dies war die
Voraussetzung, wie man es in den Extras lesen kann.
In der ersten Einstellung ist ein Mönch zu sehen, der betet. Er
bewegt sich dabei nicht, es herrscht einfach nur Stille. Dann ein Feuer und zum
ersten Mal gibt es eine Unterbrechung durch eine Bibelstelle. – Auch hier: Ohne
Musik, nur diese Bibelstelle. Es kommt noch ein paar Mal während des
Filmes vor.
Nach mehr als 18 Minuten sind zum ersten Mal Worte zu hören: Die
Mönche beten miteinander.
Gezeigt werden die Mönche in ihrer Zelle, beim Gebet, beim
Bibelstudium (hier ist zu sehen, dass auch die Konkordanz aufgeschlagen ist)
beim Essen (auch hier ist die Bibel aufgeschlagen und wird gelesen), bei ihren
Arbeiten.
Von einigen der Mönche wird eine Frontalaufnahme des Gesichts
gezeigt.
Das Gemeinschaftsleben ist zu sehen: Die Mönch auf dem Weg zum
Gebet, bei den gemeinsamen Gebeten. Hier auch die Aufnahme von zwei Mönchen in
die Gemeinschaft. Und einem Novizen wird die Zelle übergeben, in der er nun
leben wird.
Interessante Einblicke, so erfährt man, dass jeder den „Engel des
Herrn“ an der Stelle betet, an dem er sich gerade aufhält.
Die Feier eines Hochfestes wird gezeigt, ich vermute, dass es sich
um Fronleichnam handelt, von den Szenen, die zu sehen sind.
Sonntags ist das Mittagessen gemeinsam. Die Gefäße, die sonst dem
jeweiligen Mönch in die Zelle gestellt werden, stehen nun auf ihren jeweiligen
Platz im Refektorium. Anschließend wird ein Spaziergang gemacht, bei dem man
sich unterhalten kann. Es sind keine Gespräche über Weltliches, doch wenn
jemand eine Reise… antritt, dann wird sich schon danach erkundigt. Und sie
haben auch ihren Spaß dabei, dies ist besonders an einem Spaziergang im Winter
zu sehen.
Ein älterer, blinder Mönch scheint zu seinem Leben befragt worden
zu sein, jedenfalls ist dies aus dem, was er sagt zu erschließen. –Die
Antworten mal gut mitlesen. Hier zwei Antworten:
„Umso stärker man sich Gott nähert, umso glücklicher ist man.“
„Ich danke Gott oft dafür, dass er mich erblinden ließ. Ich bin
sicher, dass er es zum Wohle meiner Seele hat geschehen lassen.“
Die Ursprünglichkeit der Natur ist zu sehen.
Es gibt Momentaufnahmen der Räume und deren Gegenstände.
Egal, was zu sehen ist: Es wird nichts kommentiert, es wird keine
Musik eingespielt. – Alles in Stille. Die Geräusche der Natur und der Arbeit
sind zu hören, auch das Glockengeläut. Lediglich das, was die Mönche
miteinander sprechen, wird als Untertitel übersetzt.
Mit Katzen scheint man auch immer sprechen zu dürfen.J
In den Extras zu diesem Werk kann man lesen, dass der Filmemacher
Philip Gröning fast ein halbes Jahr in dem Kloster mit lebte um dort drehen zu
dürfen. Es wurden ihm jedoch Bedingungen gestellt: Kein künstliches Licht,
keine zusätzliche Musik, keine Kommentare, kein zusätzliches Team, nur Philip
Gröning alleine.
Ein Film, den man sich bewusst ansehen sollte, er ist nicht „für
einfach so nebenbei“ geeignet. Es sind 160 intensive Minuten.
Auf Youtube leider den Film nur ohne Untertitel gefunden:
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