Sonntag, 12. August 2018

Ein komischer Heiliger

Quelle: Fotolia

Etwas länger habe ich mir überlegt, ob ich diesen  Film vorstellen soll, denn niveauvoll ist dieser überhaupt  nicht.  Aber er ist immerhin lustig. Und: So könnte man es heute nicht mehr drehen, denn einiges, was hier gezeigt wird, ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Doch 1979 war eben einiges noch anders.

Nun zum Inhalt:
Am Münchner Hauptbahnhof steigt ein junger naiver Mann, der Landwirt ist, aus dem Zug aus. Unter dem Arm eine Bibel. Er hat eine „innere Umstellung“ gemacht, sich dadurch bekehrt und möchte jetzt „seelsorgen“. So kommt er zunächst zur Bahnhofsmission, stellt sich als Wolfgang Fierek vor. Als er abgelehnt wird, weil er keine Ausbildung hat, kommt die Antwort von Fierek: „Schauen Sie, unser Herr hatte auch keine Ausbildung.“ Weiter geht zum Schalter. Die Angestellten (Bahnpolizei) fragen erst mal nach, ob gegen diesen Herrn „Viereck“ etwas vorliegt. Da Fierek aber unbedingt helfen will, wird er weiter gesendet. Um es milde auszudrücken: In das Amüsierviertel.
Fierek landet zunächst bei einer Piep-Show. Dort hält er sich die Augen zu. In einem Amüsement lässt er die Musik ausstellen, weil er solche Musik nicht anhört. Und er trinkt keinen Alkohol. In einem weiteren ähnlichen Lokal grüßt er mit „Der Herr sei mit euch.“ Dort will er eines der Lieder singen, hinter denen er stehen kann. Es ist ein christliches Lied.  Fierek wird rausgeworfen.
Fierek hat auf die Bardame  Fräulein Baby einen positiven Eindruck hinterlassen, so dass sie sich ihm anschließen will. Doch dies hat zunächst für beide Folgen. Im Laufe des Filmes ist jedenfalls zu merken, dass Fräulein Baby aus dem Milieu, in dem sie arbeitet, raus will.

Nächste Szene: Krankenhaus
Baby spricht mit ihrem Anwalt. Sie will aus der Prostitution raus, weiß aber nicht wie. Zugleich entdeckt sie Fierek im Krankenhaus, der von einigen für verrückt erklärt wird. Unter anderem deshalb, weil er erzählt, dass jemand, der im Krankenhaus ist, einen Mord begehen will. – Es handelt sich dabei um Fräulein Baby. Als bekennender Christ will Fierek dies natürlich verhindern. – Doch hier merkt man auch, dass er die Bibel nicht so richtig kennt, denn er sagt zu Fräulein Baby: „… aber eines weiß ich ganz genau: Das ist das 1. Gebot: Du sollst nicht töten!“
Fräulein Baby macht sich auf, um ihr Anliegen in die Tat umzusetzen. Zwischendurch  fällt dabei das Wort Ostzone. Für die jüngeren: Es handelt sich um die damalige DDR.
Da Fräulein Baby keinen Revolver bekommt, bedient sie sich anderer Mittel, um den Zuhälter loszuwerden. – Fierek erfährt später, dass es sich um Hexerei handelt und sieht, wie Fräulein Baby Tarock spielt. – Etwas, was sich mit dem Christentum nicht vereinbaren lässt.
Als Fräulein Baby sich die Karten ansieht, nutzt Fierek die Gelegenheit, um zu gehen. Kaum in der Stadt, missioniert er wieder.  Gar nicht so schlecht, was er dabei zum Thema Liebe sagt: „Viele von Ihnen kennen gar nicht mehr das richtige Wort Liebe. Sie meinen Liebe ist ein Pelzmantel, oder Liebe ist ein Fernseher. Aber bist du wirklich zufrieden?“
Fräulein Baby will Fierek unterstützen. Sie hat gelernt, dass Geld immer ein guter Türöffner ist.  So gibt sie viel Geld aus, damit noch mehr Geld für gute Zwecke eingenommen wird. Doch es klappt nicht so, wie sich die beiden das vorstellen, Fierek landet sogar im Gefängnis, denn Fräulein Baby verwendet zum Teil nicht ganz legale Mittel.
Für Fierek ist klar, dass er wieder nach Hause fährt, er hat nichts erreicht. Und was wird nun aus Fräulein Baby?

Was im Film gut zu erkennen ist: Fierek spielt einen Christ ohne Wenn und Aber. Einen entschiedenen Christen, wie es diese heute immer mehr und mehr gibt. 


Der Film beinhaltet einige Szenen, die nichts für schwache Nerven sind.
Und: Leider sind ein paar Minuten rausgeschnitten worden. Eigentlich ist dieser Film länger. Es ist auch zu merken, dass da gefuscht wurde.



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