Sonntag, 30. September 2018

Mit Leib und Seele

Quelle: Fotolia

Serien rund um Ordensleute sind beliebt. – Schon vor fast dreißig Jahren gab es Serien, die sehr gut gemacht waren.
Letzte Woche machte ich auf „Wie gut, dass es Maria gibt“ aufmerksam. Diese Serie lief im ZDF. Ein Jahr früher begann im ARD eine Serie, deren 1. Sendung ich heute vorstelle und die über vier Staffel gelaufen ist: „Mit Leib und Seele“

Mit dem Zug kommt Pfarrer Adam Kempfert, der keinen Führerschein hat an seinem neuen Wirkungsort an. Manche Leute wissen noch gar nicht, dass es einen neuen Pfarrer gibt, andere reden schon über ihn. Gleich am  Tag seiner Ankunft hat er mit den verschiedensten Leuten Kontakt, gibt sich aber nicht unbedingt als Pfarrer zu erkennen. – Bis es eine Situation gibt, in der er eingreift… und so versucht, einen Arbeitsplatz zu erhalten. Trotzdem ist dieser Mann kurz vor dem  Durchdrehen.

Manches ist auch heute noch ziemlich aktuell. So ist in den ersten Minuten eine Schmiererei an der Kirche zu lesen, die heute auch zutreffen könnte.
Der Glaube kommt in der Serie gut durch. Als der alte Pfarrer fragt: „Hat der Bischof doch noch einen Dummen gefunden“, kommt von Kempfert die Antwort: „Der Bischof kaum, aber unser Herrgott.“ – Der alte Pfarrer spricht auch von einem „gottverlassenen“ Ort, hat seinen Glauben anscheinend zum Teil verloren. Und er erzählt von der Situation der Gemeinde. Diese spiegelt eben eigentlich die heutige Situation wieder.
 Ein weiterer toller Satz, der von Kempfert gesagt wird: „Theologen gibt es genug, Pfarrer zu wenig.“ – Daran sollten vielleicht einmal die Priester denken, die promovieren, weil sie aus der Seelsorge raus wollen. Und ich habe da einige kennengelernt, die dies zudem noch zugaben. (Wobei ein Prof. mit Ende 40 wieder in die Seelsorge gegangen ist)
Es lohnt sich wirklich immer wieder, dem alten Pfarrer zuzuhören. Er hat seine ganz eigene These, warum die Menschen nicht mehr in die Kirche gehen. Zu seinem Abschied ist die Kirche trotzdem voll. – Und es ist eine Messe im alten Ritus.
In dieser Serie gibt es zwar keinen Kaplan, aber eine Gemeindereferentin.  Wobei in dieser ersten Sendung von der Arbeit, die sie zu tun hat, nichts zu sehen ist.

Tolle Schauspieler, wie z. B. Günter Strack als Pfarrer oder Lilo Pulver als seine Schwester. Lohnt sich anzusehen.




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