Rom im Jahre 1950: Chiara Lubich muss sich im Vatikan zu ihrer
Gemeinschaft verantworten, soll Fragen beantworten. (Mussten vor ihr schon
viele andere Gründer von Gemeinschaften, die dem Vatikan nicht ganz geheuer
waren)
Als gehorsame Tochter der römisch-katholischen Kirche geht sie auf alle Forderungen ein und steht Rede und Antwort
Dann der Rückblick mit dem Hauptfilm.
Chiara ist während des Krieges in Trient während der Semesterferien
Lehrerin. Dabei kümmert sie sich nicht nur um den Unterricht, sondern sorgt
dafür, dass die Kinder während des Krieges in Sicherheit kommen. Die
Auswirkungen des 2. Weltkrieges werden gut gezeigt.
Familienmitglieder und Freunde von Chiara werden auch vorgestellt.
Die Familie ist auf die Einnahmen von Chiara angewiesen, der
Bruder Gino ist Arzt – und politisch aktiv, wie später zu sehen ist.
Hier werden Fragen gestellt, die bis heute wahrscheinlich jeder
Mensch nicht so richtig beantworten könnte. So verliert ein Camillo im Krieg
seine Eltern durch einen Bombenanschlag. Er hat für seine Eltern und für sich
gebetet und fragt: „Weshalb hat Gott mich nicht gehört?“
Trotz des Leids, welches Chiara sieht, verliert sie ihren Glauben
nicht. Vor einer Marienstatue hat sie den Eindruck die Stimme zu hören „Gib
dich mir hin“. Diese Stimme kommt für sie von Gott. Chiara spricht mit einem
Franziskaner darüber. Ordensfrau möchte
sie aber nicht werden. Der Pater hält Chiara für verwirrt. Er lässt sie aber
ein Evangelium mitnehmen, was ungewöhnlich ist. (Dazu muss man wissen, dass in
der damaligen Zeit, Katholiken die Bibel nur in der Kirche hörten, aber nicht
selbst lasen. – Wer das machte, galt nicht als katholisch und machte sich
verdächtig. Von meiner Mutter erfuhr ich das mal)
Einer der Sätze, die Chiara
im Evangelium liest lautet: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Was
bedeutet dies für Chiara? Wie setzt sie diesen Satz um? Es ist eindrücklich zu
sehen.
Nach einer Zeit der Prüfung ist Chiara wieder bei dem Franziskaner.
Sie hat einen Entschluss gefasst. „Sind Sie sicher?“, fragt der Pater. Er macht
Chiara darauf aufmerksam, dass Sie alleine in der Welt sein wird, da sie keine
Nonne werden möchte. Die Antwort von Chiara: „Ich bin jetzt bereit auf meine
Eltern und mein Studium und meine Schüler zu verzichten. Auf alles was ich bis
jetzt in meiner kleinen Welt hatte“. Sie legt in eine Messe eine Privatversprechen
vor diesem Ordenspater ab, heiratet sozusagen Gott.
Kleiner Exkurs: bei diesem Teil des Fimes wird nochmals die
Befragung durch den Vatikan eingeblendet. Hier behaupten die Kardinäle, dass
noch nie eine Frau mitten in der Welt sich Gott verschrieb und in der Welt
blieb, seit es das Christentum gab. So
stimmt dies aber nicht. In den ersten Jahrhunderten gab es noch die
Jungfrauenweihe. Leider nicht lange. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil gibt es
diese wieder und es sind immer mehr Frauen (auch in Deutschland), die diese vor
dem Bischof auf Lebenszeit ablegen.
Chiara trifft sich mit ihren Freundinnen, liest auch mal aus dem
Evangelium vor. Dadurch bekommt sie Schwierigkeiten durch einen Diözesanpriester.
„Man kann das Evangelium nicht ohne Priester lesen“, so seine Worte. Und
weiter: „Kommt besser zum Katechismus“. Später geht er zum Bischof, um diese
Freundinnen anzuklagen. Wie reagiert der Bischof wohl darauf?
Als Chiara mit ihren Freundinnen zusammen sieht, wie die Leute
durch den Krieg unter der Not leidet, hilft sie einfach, ganz unkonventionell.
Überall wo Not ist, wird geholfen. Chiara hat dabei immer das Evangelium vor
Augen. Doch nicht allen Eltern der Freundinnen ist dies recht. Sie machen
sowohl den Töchtern, als auch Chiara Vorwürfe.
Trotz allem bleiben die Freundinnen zusammen, kümmern sich
weiterhin um diejenigen, die es nötig haben. Selbst dann, wenn sie nichts haben.
Sie ziehen zusammen. Und weil so viel Freude in diesem Hause ist, wird bald gedacht, dass es sich hier um ein Freudenhaus
handelt.
Chiara schafft es, dass die Menschen in Trient trotz des Krieges
sich untereinander vertrauen. Obwohl man nie wissen kann, auf welcher politischen
Seite einer steht.
Schon bald wollen auch
andere Frauen ein Gelübde ablegen, wie es Chiara hat, sich also ganz und gar an
Gott binden. Doch es gibt auch Personen, die Chiara ablehnt.
Und dann ist der
Krieg vorbei. Chiara bringt zwei Männer, die sich politisch hassen (einer hat
zu Hitler gehalten, der andere unter ihm gefoltert), dazu miteinander zu
sprechen. Wie geht das wohl aus?
Zwischendurch wird auch ein Teil von Ines, einer Freundin von
Chiara erzählt. Sie ist in einer reichen Familie aufgewachsen und verlobt. Wie
ergeht es ihr mit der Gruppe?
Am Schluss wird das
Ergebnis der Anhörung gehört, die über zwei Jahre ging. Hat Chiara Grund zur
Freude? Nur so viel sei verraten. Wieder gehorcht sie der katholischen Kirche.
Als Ausklang werden noch
Bilder aus dem Leben von Chiara Lubich gezeigt, um Einblick in ihr Leben zu
geben.
Ein toller Film für alle, die mehr über Chiara Lubich erfahren
möchten. Vor allem auch für jene, die sie nicht nur vom Hörsagen kennen,
sondern mitbekommen haben, zum Teil selbst gesehen haben. Schließlich lebte sie
bis 2008. (Daher konnte ich sie bei einer Veranstaltung auch einmal erleben)
Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren.
Für 15, --€ ist die DVD hier zu erhalten. Und es lohnt sich immer, das Original zu kaufen. Hier kann man diesen dann auch noch in der Originalsprache ansehen.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien
entstanden
Es war mir völlig neu, dass noch in den 50er Jahren katholische Christen sich verdächtig machten, wenn sie die Bibel lasen. Seit wann ist das nicht mehr so?
AntwortenLöschenIch gehe davon aus, dass es sich mit dem 2. vatikanischen Konzil geändert hat.
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