Sonntag, 22. Oktober 2017

In den Schuhen des Fischers





Schnee – nichts als Schnee. So beginnt dieser Film.
Die Szene spielt in Sibirien. Der Gefangene Lacota soll sich beim Kommandanten melden. Er wird zum Ministerpräsidenten gebracht, nachdem er 20 Jahre in Gefangenschaft war. „Ich habe gelernt dass der Mensch ohne Liebe wie eine Traube am Stock verdorrt.“, so Lacota über diese Zeit. Und er fühlt sich frei.
 Lacota, der Erzbischof von Lemberg ist wird in den Vatikan gebracht. Er wird von einem Priester abgeholt, dessen Lehre von der katholischen Kirche nicht anerkannt wird.
 Als Lacota in Rom ankommt, wird er sofort von der Presse umlagert. Es lohnt sich, die Antworten bewusst anzuhören, die er gibt. Natürlich wird er auch gefragt, ob man ihn erlaubt hat, sein „priesterliches Amt“ auszuüben.
Auf die Frage, ob der römisch-katholische Glaube sich einmal in Moskau frei entfalten kann, antwortet er: „Ich habe keine internen Informationen, wie und an welchem Ort das Reich Gottes errichtet werden soll.“
 Sofort nach seinem Eintreffen im Vatikan wird Kyrill Lacota zum Kardinal erhoben. – Ein Amt, nach dem der nicht strebt.
 Dann stirbt der Papst.  Es beginnt das Konklave. Auf etwas ungewöhnliche Art und Weise wird Kyrill Lacota zum neuen Papst gewählt, fast könnte man schon schreiben: ernannt. Und dies obwohl – oder vielleicht gerade weil – Lacota erzählt was er alles während der Gefangenschaft gemacht hat, um das Überleben auch anderen zu ermöglichen.
Schon als Lacota aus der Gefangenschaft freigelassen wird, wird ihm gezeigt, dass die Welt kurz vor einem Krieg steht. Nun wird er gefragt, ob er bereit ist zu vermitteln. Er nimmt an. Doch dem Vertreter von China ist dies nicht genug, da Kyrill Lacota zwar Botschaften an alle möglichen Länder senden kann, aber nichts verliert, sondern als Friedensstifter dasteht.
„Es kann mich vielleicht den Kopf kosten, wenn ich mit leeren Händen heimkomme, dass ich mein Risiko“, so Peng, der Führer der Chinesen. „Und was ist Ihres?“ lautet die Frage an den neu ernannten Papst. Er antwortet in dieser Szene nicht, doch zum Schluss des Filmes gibt es eine Nachricht vom Ponifex, die darüber Auskunft gibt.

Keine kleine Nebenrolle spielt Pater Telemond, dessen Schriften verurteilt werden. Lacota will ihn trotzdem um sich haben, diskutiert mit ihm auch über dessen Schriften.
Pater Telemond muss sich von einem Gremium die verschiedensten Fragen stellen lassen. Eine davon lautet: „Die Tötung dieses Steinzeitmenschen, durch einen anderen Menschen, war sie Recht oder Unrecht?“

Derjenige, der den Film gedreht hat, muss sich sehr gut ausgekannt haben. Es ist unschwer zu erkennen, dass das Wirken von Papst Johannes XXIII mit hineingespielt hat, wie auch seine einfache Art.  Weiterhin erinnert Pater Telemond doch sehr an  Teilhard de Chardin
Zu erkennen ist auch, dass dieser Film bald nach dem  2. Vatikanischen Konzil gedreht wurde. – Das Ende spricht dafür,  dass einer der ersten Änderung, wenn nicht sogar die erste Änderung, die Papst Paul VI vorgenommen hat, auch in den Film Einfluss genommen hat.

Ein empfehlenswerter Film, auch wenn anders als das Buch. 




Ein wenig über das gleichnamige Buch kann man bei Lara liest  nachschauen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen