Japan im 17. Jahrhundert
Im Land herrscht eine grausame Christenverfolgung. Es ist die
Zeit, in der auch die Märtyrer in Japan wirkten, derer die katholische Kirche
am 28. September gedenkt.
Zwei junge Jesuiten erhalten Nachricht, dass ein Mitbruder,
Pater Cristóvão
Ferreira, der wohl ihr Novizenmeister war und in Japan ist, zwar noch lebt,
aber vom Christentum abgefallen sei. Das wollen Pater Rodrigues und Pater
Garupe nicht glauben und machen sich
daher im Jahre 1638 auf den Weg nach Japan.
Die Überfahrt nach Japan wird von einem Mann namens Kichijiro
gemacht, bei dem man zunächst den Eindruck hat, dass er nur aufgrund des
Alkohols so reagiert. Im Laufe des Filmes spielt er noch eine nicht ganz
unbedeutende Rolle.
Auch wenn die beiden Patres in Japan sind und auch dorthin
wollten: Der Aufenthalt ist immer wieder von mehr oder weniger Angst begleitet.
– Aber auch die Angst der Christen vor Ort ist erkennbar und gleichzeitig ihr
Mut und ihr Durchhaltevermögen, selbst wenn sie sich verstecken müssen.
Es sind Kleinigkeiten, die den starken Glauben zeigen. So fragt
Pater Rodrigues nach der Ankunft in einem Dorf, als er eine Mahlzeit bekommt:
„Sie essen nicht?“ Die Antwort lautet: „Sie sind es doch, die uns nähren.“
Was die Christen durchmachen, wie sie sich verhalten müssen,
erkennt man aus dem Kommentar: „Sie leben wie Vieh und sie sterben wie Vieh.“
Die Patres verstecken sich, treffen sich nur in der Nacht mit den
Christen. – Diese können seit vielen Jahren das erste Mal wieder Messe feiern
und die Sakramente empfangen. In einem anderen Dorf merken die Priester, wie sehr sie
den Menschen von Nutzen sind.
Während die beiden Priester sich verstecken, will jemand in der
Nacht sie sprechen.
Ein spannender Augenblick, denn es sind nicht die Christen, die
dieses Versteck zugewiesen haben. Wie sollen die beiden handeln? Sich versteckt
halten? Sich zeigen?
Ähnlich, als die beiden mit dem Boot sitzen, um in ein anderes
Dorf zu kommen: Können sie den Menschen vertrauen, die auf einmal am Boot
erscheinen?
Die japanischen Christen sind bereit in den Tod zu gehen, nur
damit die Patres überleben können, zumindest fast alle. Es gibt auch welche,
die Angst haben. Trotzdem werden die Priester beschützt. Dafür sind vier
Japaner bereit, sich als Geisel nehmen zu lassen. Was dies bedeutet, ist im
Film zu sehen.
Die Patres schauen bei vielem zu, selbst, als sie auch schon
gefangen sind. Doch: Sind sie bereit einzugreifen? Sind sie bereit, selbst
Folter auf sich zu nehmen?
„Du redest nicht wie ein guter Priester! Wenn du ein echter Mensch
wärest, ein wirklich guter Priester, dann hättest du Mitleid mit den Christen.“
Diese Worte hört Pater Rodrigues an späterer Stelle vom japanischen Inquisator.
Und weiter: „Der Preis für deinen Ruhm ist ihr Leiden.“ Als er dies zu hören
bekommt, ist er schon ein Gefangener. Genauso wie der andere Pater, der im
Laufe des Filmes den Tode erfährt.
Rodrigues ist sich sicher, im Glauben standhaft zu bleiben: „Wollen
Sie meinen Glauben prüfen? Ich stelle mich der Herausforderung!“ Und er wird
wirklich sehr geprüft. Es ist unglaublich, was er durchmachen muss. Zudem wird
ihm dann an einer Stelle, an der er wirklich sehr mitleidet und nicht eingreifen
kann, gesagt: „Das ist abscheulich, ganz abscheulich! Egal, wie oft man dabei
zusieht! Überlegen Sie, welches Leid ihr über all diese Menschen gebracht habt!
Nur wegen eures selbstsüchtigen Traums von einem christlichen Japan!... Sie
sind willenlos! Sie verdienen es nicht, dass man Sie einen Priester nennt.“
Wie dies ausgeht, ist im
Film zu erfahren.
Zumindest Pater Rodrigues tritt Pater Ferreira. Er trifft ihn in einer Situation, in
der er schon nicht mehr daran glaubt. Eingeblendet wird hier, was Ferreira zum
Teil durchgemacht hat.
Im letzten Teil des Filmes ist es nicht mehr Pater Rodrigues, der
den Teil des Erzählers übernimmt, es wird aus der Sicht eines Niederländers
geschildert.
Dieser Teil zeigt, warum
der Film Silence – Stille/Schweigen heißt.
Ein Ende, wohl anders als erwartet und es lohnt sich, darüber zu diskutieren. Ein Finale aber auch, welches viele Vermutungen zulässt.
Ein Ende, wohl anders als erwartet und es lohnt sich, darüber zu diskutieren. Ein Finale aber auch, welches viele Vermutungen zulässt.
Dieser beeindruckende Film lädt ein, sich selbst zu überlegen, wie
wir in den jeweiligen Situationen reagieren würden.
Der Film basiert auf den Roman Chinmoku (dt. Schweigen) des japanischen Autors Endō Shūsaku, der
römisch-katholisch ist.
Noch eine kurze Bemerkung zum historischen Hintergrund des Filmes:
Eigentlich war Japan zunächst für andere Religionen relativ offen eingestellt. Zwar blieben viele gegenüber dem Christentum misstrauisch, aber es wurde erlaubt. Es waren besonders Portugiesen und Spanier, die den katholischen Glauben nach Japan brachten. Erst als der englische Seefahrer William Adams, ein Protestant, in diesem Land strandete wurde die Situation anderes, besonders auch, weil England und Portugal im Krieg waren. So wurde Japan für fast alle Europäer geschlossen. Nur Niederländer durften noch in das Land. Hinzu kam noch der sogenannte Shimabara-Aufstand , der von christlichen Bauern ausging.
Was hier an Folterungen gezeigt wird, oder wie Christen auf anderem Wege von ihrem Glauben abschwören sollen, hat so stattgefunden.
Pater Cristovao Ferreira lebte in der Zeit von 1580 bis 1650. Nach grausamen Folterungen widersagte er dem Christentum
Die Figur des Paters Sebastião Rodrigues basiert auf den italienischen Jesuiten Giuseppe Chiara, der in Japan wirkte.
Genauso gab es den Oberen, den man zu Beginn des Filmes sieht, Pater Alessandro Valignano .
Die DVD kann für 15,00 € hier bestellt, werden, Blu-ray für 15,00 € hier. Er hat eine Lauflänge von 155 Minuten
Freigegeben ab 12 Jahren, doch ich emfpinde es als ratsam, ein Kind in diesem Alter den Film entweder nicht alleine anschauen zu lassen, oder auch vorher den Film selbst ansehen und überlegen, ob das Kind es schon verkraftet.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien
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