Sonntag, 19. Mai 2019

Die fromme Helene

© Gabriele Rasenberger

Neuauflage der frommen Helene!
Der Wirt neben der Kirche, der gleichzeitig Bürgermeister ist,  regt sich über die lauten Glocken der Kirche auf. Diesen Ärger tut er immer wieder kund. Er will alles tun, damit diese abgestellt werden.  Und nicht nur dass: Auch auf den Pfarrer schimpft er bei jeder Gelegenheit.
Gleichzeitig ist sein Sohn als Ministrant tätig. Unverständlich für den Wirt namens Hans: „I tritt aus der Kirche aus und mei Bua bei den Ministranten ein. Also irgendwie passt mir des fei net“, so der Wirt.

Gleichzeitig ist da noch die Liebesgeschichte von Hans und seiner Frau.  Sie feiern bald „20 Jahre Eheglück“, wie es die Frau ausdrückt. Hans  meint dazu: „Aber eins sag i dir glei: In die Kirch da drüben bringst du mi net.“

Dann kommt noch Leni (Helene) dazu, die eigentlich im Altenheim wohnt. Sie will in Wirtshaus wohnen. Leni war früher Pfarrhaushälterin und will auf den Kirchturm schauen können.

Der Bürgermeister hat sich mit einer Mail an den Pfarrer gewendet, damit die Glocken nicht zu jeder Stunde (bei Tag und bei Nacht) läuten. „Ist diese gottlose Forderung wirklich dein Ernst?“ fragt ihn der Pfarrer. – Der Streit geht eben um die Glocken. „Das Wort Glocke kommt in der Bibel nicht ein einziges Mal vor. Punkt!“ So der Wirt.

Weiterhin stellt sich auch noch heraus, dass Leni die beiden Schlüssel für den Tresor hat. Sie stellt dem Pfarrer eine Bedingung, damit sie diese übergibt.

Dann kommt noch der Bischof und will den Pfarrer sprechen. Es stellt sich heraus, dass die Kirche verkauft werden soll. Leni lauscht – und auch die Nichte vom Pfarrer. Zunächst freut sich Hans, der Bürgermeister, als er erfährt was laut Leni in die Kirche kommen soll. Er würde mehr Kundschaft bekommen: „Da kimmi Famlien mit ihre Kinder… Und wenn’s dann alle a rechten Hunger ham, wo gehens denn da hin?
Auch bei dem, was die Nichte vom Pfarrer hört, freut sich der Wirt, hier würde sein Geschäft auch angekurbelt werden.

Der Pfarrer bestätigt, dass die Kirche verkauft werden soll: „Immer mehr Menschen treten aus den Kirchen aus, das sind die strukturellen Änderungen. Von den wenigen Kirchenmitgliedern lassen sich – speziell in eurem Dorf – vereinzelte nur noch beim Gottesdienst blicken und dazu kommt dann der Priestermangel und so müssen die einzelnen Pfarrgemeinden fusionieren.“
(Kommt diese Argumentation nicht einigen bekannt vor?😉)

 Dann erfährt der Pfarrer, was wirklich in die Kirche kommen soll, auch wer es ist, der gekauft hat. – Und da unternimmt er etwas, damit die Kirche nicht verkauft wird.

Auf einmal gibt es ein hohes Beichtaufkommen. – Bis auf die Straße stehen die Leute an. „Mir sin halt a sündiges Dorf“, so der Bürgermeister, und er lässt sich noch mehr einfallen. „Wir müssen nur innerhalb kürzester Zeit zum frömmsten Dorf Bayerns werden“, meint er etwas später. Dafür spannt er Leni ein. „Der Ruf unserer Frömmigkeit Leni, muss – bin in den Vatikan hinein muss der dringen… direkt in das Herz unseres geliebten heiligen bayerischen Vaters.“ Leni hat verstanden um was es geht. Sie weiß, was der Papst dann machen wird, nämlich zu seinem Privatsekretär sagen: „Herr Gänswein, wird er sagen, diesen braven Leuten kann man keinesfalls die Kirche unterm Arsch wegverkaufen.“
 Der Pfarrer hat  dann auch einiges zu tun: „Ich habe in den letzten Tagen jeden Stall ausgeräuchert. Jedes Viech im Landkreis wurde von mir persönlich gesegnet, unter anderem 40 Goldfische und zwei Schildkröten. Ein Gottesdienst jagt den anderen. Mütterkreise, Seniorentreffen, Táizegebete, Bergmessen, Prozessionen,…“

Trotz allem sieht es so aus, als ob verkauft wird, denn der Vorvertrag ist schon unterschrieben. Ob da noch was zu machen ist?

Und dann versuchen auf einmal alle Parteien Helene auf ihre Seite zu ziehen.

Wird die Kirche nun verkauft, oder nicht? Bis zum Schluss ist es unsicher.

Nebenbei gibt es noch ein paar Liebesgeschichten: Zwischen Hans und seiner Frau; zwischen Leni und Sepp/Josef und zwischen dem Sohn des Bürgermeisters und der Nichte des Pfarrers.




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