„Wenn ich Menschen sagen höre, ich habe den Glauben verloren,
stelle ich mir vor, wie sie aufgeben, wie sie nicht länger in der Lage sind,
weiter zu suchen. Bei mir war es anders.“ – Mit diesen Worten beginnt der Film
und damit die Geschichte des Journalisten Paul Asher.
Paul überlegt, wie er Gott näher kommen kann und handelt danach.
Wie, ist im Laufe des Filmes zu erfahren. – Doch Paul schafft es anscheinend nicht Gott
näher zu kommen.
Die nächste Einstellung ist bei Paul zu Hause. Er ist für andere
Menschen da, hat aber keine Zeit für seine Frau Sarah. Auf ihrem Gesicht ist zu sehen, wie es ihr
damit geht. – So ist es kein Wunder, dass am Abend Sarah nicht mehr im
gemeinsamen Haus ist. Sie hat Paul verlassen.
Dieser führt inzwischen ein Interview. Und die erste
Anweisung an den Partner lautet: „Sagen und
buchstabieren Sie Ihren Namen.“ Antwort: „ Ich heiße Gott. G O TT.“ – Paul
reagiert dementsprechend. Doch irgendwann lässt sich Paul darauf ein:
„Na schön, Sie sind also Gott. DER Gott!“
Schon bei den ersten Worten
stellt sich heraus, dass es theologisch zugeht. Der Partner, der sich Gott
nennt, scheint sich in der Bibel auszukennen, macht Paul aber auch klar, dass er um seine Ehe weiß. Aber Paul will Beweise. Die Antwort von Gott:
„Paul, wenn Sie beten, fragen Sie dann nach Beweisen, ob Gott Ihnen zuhört?“
Es kommt eine wichtige Frage von Paul: „Was sage ich den Menschen,
die Ihre Existenz leugnen?“ Und dann kommt die „Blitzrunde“ in der es gilt
schnell zu antworten. – Gute Fragen und gute Antworten! Lohnt sich wirklich
immer wieder mal zu sehen/zu hören. Vielleicht zwischendurch mal nach jeder
Frage eine Pause im Film einlegen und überlegen, wie die eigene Sicht ist.
Sehr gut auch die Frage: „Kann ein Atheist ein moralischer Mensch
sein?“ – Gute Antwort mit einer gewissen Portion Humor.
Und dann stellt Paul eine sehr schwierige Rechenaufgabe. Nur zum Vergleich: Ich selbst kann gut rechnen,
bin auch so fit, alle Zahlen von eins bis hundert in kurzer Zeit im Kopf
zusammen zurechnen. (Da gibt es so mehr oder weniger eine Formel, die dies
erleichtert) Aber für diese Rechenaufgabe, die Paul stellt, braucht es einen
Taschenrechner, oder es muss schriftlich gehen und dauert seine Zeit - Jedenfalls
bekommt Paul auf diese Aufgabe wie aus
der Pistole geschossen eine Antwort, die er für einen Scherz hält – und später
überprüft.
Was ich ganz wichtig finde: Dass Gott sagt, dass auch wirklich
guten Menschen Schlimmes passieren kann (leider sehen das einige Freikirchen
etwas anders)
Nach dem ersten Interview gibt Gott Paul zum Schluss die Hand.
Dies hat Auswirkungen, es ist etwas passiert, was sich Paul nicht erklären
kann. (Erinnert mich ein wenig an ein paar Szenen aus „Bruce Allmächtig“)
Es werden wirklich wichtige
Themen angesprochen, wie der freie Wille des Menschen, Erlösung, die Seele des
Menschen, Vergebung…
Und Paul reagiert als jemand,
der denkt, er wisse alles. „Ich war schon immer gläubig“, sagt er zu Gott. Nur:
Was bedeutet dies? Es gibt einen erlernten Glauben und es gibt eine persönliche
Beziehung zu Gott.
Es geht in dem Film aber auch um die Ehe von Paul. Gott spricht
ihn darauf an, doch man sieht, dass sowohl Paul und Sarah auch etwas tun. Dann
ist da noch die Schwägerin von Paul, von der Paul erfährt, dass Sarah mal eine
Affäre hatte. Das gibt Paul zu denken. – Kurz vorher hat er schon von Gott
gehört, dass seine Zeit abgelaufen sei. Was heißt dies für Paul und für dessen
Ehe? Gibt es für beide noch eine Rettung?
Und: Hat Paul wirklich mit Gott ein Interview geführt? Bis zum
Schluss bleiben bei Paul Zweifel, er lässt es sogar prüfen.
Freigegeben ist der Film ohne Altersbeschränkung, doch für Kinder ist dieser wirklich nichts. Man sollte im Glauben schon etwas reifer sein.
Es ist zum einen ein nachdenklicher Film, auf der anderen Seite auch mit Humor verbunden. Lohnt sich wirklich zu sehen.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien
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