Sonntag, 1. September 2019

Opfergang einer Nonne

Die 16 Karmelitinnen werden zum Schafott geführt. Bild im Kloster der Karmelitinnen von Compiègne in Jonquières
Quelle: Ökumensiches Heiligenlexikon

Während der französischen Revolution wurden  17. Juli 1794 in Paris  unbeschuhte Karmelitinnen hingerichtet. Sie gelten als Märtyrerinnen.  Darüber gibt es einen Film, dessen  Vorlage der Roman „Die letzte am Schafott" von Gertrud von Le Fort war.

Es beginnt 1789. Zwei Frauen werden in die Gemeinschaft der Karmelitinnen aufgenommen (Sie werden als Braut gezeigt)
 In dem Film scheint es vor allem um Schwester Blanche von den Leiden Christi zu gehen. – Sie gehört zu den zweien, die eintreten.
Schwester Blanche kommt das erste Mal in ihr Zimmer und erschrickt. Dort liegt ein Totenschädel. Den will sie nicht sehen, sie will nicht an den Tod erinnert werden.  Die Priorin kommt rein und es kommt zu einem kurzen Gespräch. Es endet mit dem Satz der Priorin: „Den, dem wir anverlobt sind, das ist nicht etwa der lächelnde Christus, den die frommen Bilder zeigen. Er ist der König des Leidens mein Kind, von dem unserere Heiligenbücher sprechen.“ Und die Oberin macht Schwester Blanche klar, dass es wohl deren Schwäche ist, die Gott an ihr prüfen wird.
Schwester Blanche weiß auch nicht, warum sie ihren Namen gewählt hat. „Es war, als würd ich gezwungen, als würde mich etwas zwingen, an der Seite unseres Herrn zu stehen, in den schwersten Augenblick seines Lebens, wo er einsam und verlassen war im Garten Gethsemane. – Bald danach stirbt diese Priorin. Ihre Nachfolgerin ist Schwester Theresa vom heiligen Augustinus
Immer wieder ist zusehen, dass Schwester Blanche genau das Gegenteil von Schwester Constantia ist, die mit ihr eingetreten ist. – Unterschiedlicher könnten die beiden Novizinnen nicht sein.
Ziemlich deutlich sind auch die Auswirkungen der Revolution auf das Kloster zu sehen. In dieser Zeit kommt der Bruder von Schwester Blanche, um sie zu holen, da sie im Kloster nicht sicher wäre. – Doch sie entscheidet sich zu bleiben.
Schließlich steht die Überlegung an, ob die beiden Novizinnen zur Profess zugelassen werden, oder zurückgesendet werden. Eine der Nonnen gibt zu bedenken: „Die neuen französischen Gesetze verbieten Ordensgelübde auf das Strengste. Ich meine, sie trotzdem schwören zu lassen, wäre vielleicht eine Herausforderung.“  Daher sollen diese im Geheimen stattfinden.  
Die Schwestern entscheiden sich bei den Wahlen, Schwester Blanche nicht zur Profess zuzulassen. Doch für Schwester Blanche ist dies nicht leicht. Sie soll in Offenheit antworten, ob es für sie ein seelischer Schaden wäre, wenn sie in die Welt zurückgesendet wird. „Dieses Haus ist der einzige Ort auf der Welt, wo ich glaube meine Angst und Schwäche Gott übergeben zu können, so wie man kleine Wunden darbietet… Gott hat mir vielleicht die Feigheit gegeben, so wie er anderen Menschen die Güte gab und die Dummheit.“ – Sie wird zur Profess zugelassen.
Wegen der Revolution verlässt der Priester das Kloster und versteckt sich. Er hält eine ergreifende Rede an die Schwestern die es sich lohnt zu hören.
Schließlich ist es so weit, dass die Menschen das Kloster stürmen. Priorin Theresa geht in Zivilkleidung nach Paris um sich ein besseres Bild zu machen. Sie will versuchen, den Karmel zu retten. Doch in der Zwischenzeit wird bekannt, dass die Schwestern sich an einem geheimen Ort zum Gottesdienst getroffen haben (am Karfreitag). Dies ist Grund genug, dass die Schwestern das Kloster verlassen müssen. Zu welchen Bedingungen erklärt der Bürgermeister.  – Für jemanden, der im Kloster seine kontemplative Berufung lebt ziemlich hart. Daher legen die Schwestern ein Gelübde ab. Auch ziemlich heftiger Text. Als dann alle aus dem Konvent sich in Zivil treffen fehlt Schwester Blanche. – Sie ist geflohen. Wie geht es mit ihr weiter? Wird sie wieder als Schwester leben oder lässt ihre Angst dies nicht zu? Das ist erst zum Ende zu sehen.

Zum Schluss noch etwas: Wie oben geschrieben, entstand der Film nach einer Romanvorlage. Dieser zeigt wie es gewesen sein könnte und  es wird einiges anders geschrieben. - So war Schwester Constantia noch Novizin, als alle Schwestern enthauptet wurden. Mehr Infos gibt es hier und über das Kloster hier (französische Seite, die aber auch auf Deutsch übersetzt wird).

Es lohnt sich jedenfalls, diesen Film zu sehen, auch zu überlegen, wie man selbst handeln würde.

Es gibt auch eine Oper über die Geschichte der Nonnen. Hier ein  Trailer, englisch erklärt, niederländische Untertitelung: 





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