Sonntag, 27. Januar 2019

Papst Franziskus - ein Mann seines Wortes


Diesen Film habe ich schon einmal vorgestellt. Und zwar gleich nachdem ich im Kino war. Darüber ist hier zu lesen.
Nun habe ich den Film nochmals gesehen. Man kann diesen gar nicht oft genug sehen, es gibt immer etwas Neues zu entdecken.

Gezeigt wird zu Beginn Assisi. Und Wim Wenders erzählt dazu. Spricht von der Zeit und den Naturkatastrophen, Politik, Umwelt…, die passieren. Er geht auf Franz von Assisi ein, der damals ein Revolutionär war und leitet auf Papst Franziskus über. Doch zunächst wird er im Jahre 1999 als Erzbischof von Buenos Aires gezeigt. Er möchte dort bei seiner Ansprache, dass die Menschen sich ein Zeichen des Friedens geben.
Dann 2013: Jorge Mario Bergoglio wird zum Papst gewählt. Mit Humor erklärt er, dass er nun Papst ist. Und bevor noch der Titel des Filmes gezeigt wird, spricht er über Priester, wie diese manchmal sind und wie sei sein sollten.
Er ist Papst und es ist kein Wunder, dass ein Kind fragt:  „Warum wolltest du Papst werden?“ Die Antwort des Papstes spricht für sich, lässt aufhorchen. Zunächst stellt er einmal die Gegenfrage: „Also, weißt du, was es bedeutet, wenn ein Mensch sich selbst nicht wirklich liebhat?“ Und dann geht die Antwort weiter.
Die nächste Frage eines Mädchens spricht dann schon viele Themen an, die im Film vorkommen. Sie will wissen, warum der Papst auf Reichtum verzichtet, auch mit dem Bus fährt. Hier wird auf die Armut in der Welt geleitet. Der Papst geht darauf ein, dass der Reichtum eine Gefahr für die Kirche ist, hält dazu auch vor der Römischen Kurie einen Vortrag. Doch geht er hier noch einen Schritt weiter, spricht von Krankheiten wie Raffgier, geistige Alzheimer, Rivalität und Eitelkeit…
Und er ist für die Ärmsten da, besucht so das Migrantenlager Ponte Mammolo in Rom, erzählt auch, wann er das erste Mal in Argentinien bewusst Slums wahrgenommen hat. Es gibt noch einige Themen mehr, die da in die Armut mit einspielen, wie Arbeitslosigkeit, zu der er sehr deutliche Worte hat. Er spricht davon, dass Arbeitslosigkeit die Würde des Menschen raubt.
 Armut – ein Thema, welches viel Raum in dieser Dokumentation einnimmt.

Weiter geht es mit der Umwelt. Dazu hat Papst Franziskus auch eine Enzyklika geschrieben, die 2015 kurz vor dem Klimagipfel in Paris erschien. Und: Man sieht, wie die Ausbeutung der Welt auf die Fassade des Peterdoms projiziert wurde. Diese Ausbeutung hat für Franziskus etwas mit Mangel an Kultur zu tun, mit der Versuchung, alles können zu wollen, wie auch die Atombombe zeigt.

Armut und Ausbeutung der Welt treffen zusammen, als er einen Vortrag vor der UN hält.

Und immer wieder kommt die Sprache auf den Heiligen Franz von Assisi, was er uns heute zu sagen hat.

Der Papst besucht Gefängnisse und sagt den Häftlingen, wer laut Bibel als erstes heiliggesprochen wurde, auch wie nötig wir die Vergebung haben.

Auf den Idealismus der jungen Leute wird eingegangen. Auch über den Lebensstil aller Menschen. Der Papst spricht davon, dass wir „von morgens bis abends mit dem Fuß auf dem Gaspedal“ leben. Es gibt das Thema Familie. Und er spricht hier etwas ganz wesentliches an, was ich auch schon einmal von einer Kollegin gehört hatte, die mit mir in der Familienpflege gearbeitet hatte: Wie wichtig es ist, dass Eltern mit Kindern spielen.

Viele kleine Themen gibt es dann noch: Homosexualität, dass Männer und Frauen verschieden sind, das Leid, Missbrauch durch Priester.

Man sieht den Papst auf den Philippinen, in Afrika, vor der Küste von Lampedusa

Wenn ich hier alles aufschreiben würde, dann werde ich nicht fertig. – Papst Franziskus hat einfach zu allem etwas zu sagen. Es lohnt sich den Film stückweise zu sehen, damit man wirklich alles gut mitbekommt. 

Gleichzeitig gibt es ein kleines Büchlein dazu mit allem, was im Film gesprochen wird. Ich empfehle, erst den Film zu sehen und dann nochmals zum Nachdenken den Text im Buch zu lesen, darüber zu meditieren mit all den Bildern, die vorher im Film zu sehen waren. Es ist mehr eine Dokumentation, ein Interview.
In diesem Büchlein ist auch ein sehr gutes Interview mit Wim Wenders. Lohnt sich wirklich, es zu lesen.

Freigeben ist es ohne Altersbeschränkung, doch empfehle ich es ab dem Jugendalter.
Für 15 € ist die DVD hier  und die Blu-ray hier zu erhalten. Auf diesen Seiten sind immer noch einige Ausschnitte aus dem Film zu sehen.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien.

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