London 1978
In einem Gottesdienst wird von Harold Abrahams Abschied genommen,
der gestorben ist. Dann beginnt der Rückblick
Zwei Männer werden vorgestellt: Harold Abrahams und Eric Liddell.
Beide führen ein sehr unterschiedliches Leben. Und beide sind Außenseiter
Abrahams sieht man, als er sein Studium beginnt. Der Pförtner
äußert sich gegenüber einem Mitstudenten: „Eins ist sicher: Mit einem Namen wie
Abrahams wird er wohl nicht in den Kirchenchor aufgenommen werden.“ - Hier ist
schon zu merken, dass er als Jude nicht überall erwünscht ist.
Abrahams ist das Laufen wichtig. Als man sich in verschiedenen Gruppen in der Uni
eintragen kann, meldet er sich als
Herausforderer für den College-Lauf. – Seit 700 Jahren machte diese keiner
mehr. Er wird dafür zwar belächelt, aber es kommt auch ein Zwischenruf: „Tu es
für Israel“ Wer sich den Film ansieht, merkt, was es mit dem Lauf auf sich hat.
Doch auch die Professoren machen sich etwas lustig über Abrahams, eben weil er
Jude ist. So nebenbei wird eher spaßeshalber gesagt: „Vielleicht sind sie wirklich das auserwählte
Volk Gottes.“
Wie empfindet sich Abrahams
selbst als Jude? „Es ist Schmerz, Hilflosigkeit und Zorn. Man fühlt sich
gedemütigt.“ Er merkt die Abneigung gegenüber
sich, weil er eben Jude ist. Als er einmal von einer Sängerin gefragt
wird, ob Laufen seine Leidenschaft ist, kommt die Antwort: „Es ist mehr eine
Sucht, ein Zwang, eine Waffe… Weil ich Jude bin, nehme ich an.“ Und als er mit
den Worten, dass dies nicht sein Ernst sei, ausgelacht wird, erwidert er: „Sie sind keine
Jüdin, sonst würden Sie das nicht sagen.“
Abrahams sucht sich einen Coach um noch schneller zu laufen
Eric Liddell ist ein schottischer Rugby-Spieler und christlicher
Missionar in China. Bei einem Heimatbesuch wird er aufgefordert, beim 200-Yard-Rennen
mitzumachen. Schließlich ist er „Schottlands bester Außenstürmer“ Er gewinnt.
Wie tief Liddell im Glauben verwurzelt ist, merkt man an den
Gesprächen, die geführt werden, seine Meinung dazu. Lohnt sich hinzuhören.
Liddells Vater unterstützt ihn, zu laufen: „Du hast viele Gaben,
auf die du Stolz sein kannst und eine heilige Pflicht, guten Gebrauch davon zu
machen.“ Sein Bruder stimmt ein. Eric soll laufen, denn das kann er gut, die
Mission könnte profitieren. „Was wir jetzt brauchen ist ein muskelstarker
Christ.“
Liddell vergleicht den
Glauben gerne mit dem Laufen. Auch hier lohnt es sich zuzuhören.
Zu seiner Schwester sagt er einmal: „Ich glaube, dass Gott mich
für einen Zweck erschaffen hat: Für China. Aber ER hat mich auch schnell
gemacht. Und wenn ich laufe, dann spüre ich seine Freude daran. Es aufzugeben,
würde bedeuten, ihn verächtlich zu machen… Zu siegen, heißt IHN ehren.“
Sowohl Abrahams als auch Liddell proben auf ihre eigene Art und
Weise für die olympischen Spiele 1924
Dann kommen die olympischen Spiele. Beide haben sich qualifiziert.
Wie geht es aus? Noch dazu, wo Liddell, als überzeugter Christ, sich weigert, an den Vorrennen teilzunehmen, da diese an einem Sonntag
stattfindet. Es wird versucht, Liddell zu überzeugen/überreden doch am Sonntag
zu laufen. So lautet ein Argument: „Zu meiner Zeit hieß es: Zuerst der König
und dann Gott.“ – Liddell lässt sich aber von seiner Überzeugung nicht
abbringen. (Was an diesem Sonntag Liddell im Film macht, ist tatsächlich so
passiert.)
Abrahams gilt nicht als Favorit und Liddell verzichtet auf das
100-m- Vorrennen. Wie gehen die olympischen Spiele für beide wohl aus?
Ein toller Film, den es sich lohnt zu sehen. – Nicht nur für
Sportbegeisterte. Es ist auch viel gute Musik zu hören.
Zwei ganz aktuelle Themen werden angesprochen: Zum einen flammt
hier der Antisemitismus wieder auf. Gerade in der ersten Hälfte des Filmes ist
zu sehen, was dies für die Juden (unseren älteren Brüder und Schwestern)
bedeutet. Ob es bei uns wohl jemand jüdischen Glaubens leichter hätte, wenn er
Leistung bringt? Ist das wirklich notwendig?
Weiter aktuell das Gebot: „Gedenke des Sabbats (für Christen:
Sonntag). Dieser wird immer mehr und mehr umgangen. Gerade sportliche
Veranstaltungen werden auf den Sonntag gelegt. Bäcker haben auf. (Früher ist man
einfach samstags zum Einkaufen gegangen). Wie sieht es also damit für uns aus? Es kann eine Anregung zum
Nachdenken, zum Diskutieren sein.
Ab 12 Jahren ist der Film freigegeben, der fast zwei Stunden dauert.
Für 15,--€ ist die DVD hier zu bekommen
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Gerth Medien
Hier noch zwei Filme von den olympischen Spielen 1924:
Harold Abrahams
Eric Liddell
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